Börsen in Asien und Australien erleichtert
8. Mai 2017Die Börsen in Asien und Australien haben erleichtert auf den Sieg des pro-europäischen Politikers Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich reagiert. Die asiatische Leitbörse in Tokio startete am Montag mit deutlichen Gewinnen in die Handelswoche. In Tokio notierte der Nikkei-Index für 225 führende Werte nach dem Vormittagshandel einen Aufschlag von 349,49 Punkten oder 1,8 Prozent bei 19 795,19 Punkten.
Auch die Aktienmärkte in Sydney, Seoul und Hongkong begannen den Handel deutlich im Plus. Händlern zufolge zeigten sich die Anleger beruhigt darüber, dass der europafreundliche frühere Wirtschaftsminister Macron die Wahl in Frankreich gewonnen hat. Auch hatte es zum Wochenende gute Nachrichten von der Wall Street und dem US-Arbeitsmarkt gegeben.
Nach dem klaren Sieg von dürfte auch der Dax seinen Rekordkurs fortsetzen. Der deutsche Leitindex wurde von Banken und Brokern am Morgen mit einem Plus von rund einem Prozent und damit über 12.800 Zählern erwartet. Damit würde er den erst am Freitag aufgestellten Rekord von 12.718,66 Punkten hinter sich lassen.
Feiertage in Japan
Die Tokioter Börse war wegen nationaler Feiertage seit vergangenem Mittwoch geschlossen. Der breit gefasste Topix notierte kurz nach Handelsauftakt ein Plus von 22,83 Punkten oder 1,47 Prozent bei 1573,13 Zählern. Sämtliche Industriesektoren an der Börse legten zu.
An der australischen Leitbörse in Sydney notierte der S&P-ASX200-Index für 200 führende Werte zu Beginn mit 45,3 Punkten oder 0,78 Prozent im Plus bei 5881,9 Punkten. Zu den größten Gewinnern zählten Öl- und Bergbau-Aktien. In Seoul stieg der Kospi-Index zu Beginn um einen halben Prozent, während in Taipeh der Taiex um 0,2 Prozent höher in den Tag ging. Der Hang-Seng-Index in Hongkong startete mit einem Plus von 0,52 Prozent.
Macrons Sieg bereits erwartet
"Der Sieg von Macron in der französischen Präsidentenwahl wird von den Märkten willkommen geheißen, obwohl er seit der ersten Wahlrunde schon weithin erwartet worden war", sagte Matthew Siddle von Fidelity Investment der "South China Morning Post". Wie Macron sein Programm umsetzen könne, werde davon abhängen, ob er bei der Parlamentswahl im Juni eine Mehrheit erreichen könne. Deswegen sei es zu früh zu sagen, was die Auswirkungen sein werden. Der Optimismus sei aber groß.
Der Eurokurs stieg allerdings nur kurz über die Marke von 1,10 US-Dollar. Im Handel am Montagmorgen in Asien bröckelte der Kurs wieder ab und kostete mit 1,0976 US-Dollar in etwa wieder so viel wie am Freitag.
Nach der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen war der Sieg von Macron nicht überraschend gekommen, so dass es nicht für weitere Kursgewinne reichte. In den zehn Handelstagen nach der ersten Wahlrunde hatte sich der Euro im Vergleich zum Dollar um etwa zweieinhalb Cent oder etwas mehr als zwei Prozent verteuert.
China abgekoppelt
Nur die ohnehin vom weltweiten Börsengeschehen weitgehend abgekoppelten chinesischen Börsen lagen im Minus. Investoren fürchten eine strengere Kontrolle der Ausgaben der Kommunen sowie eine weitere Reglementierung des Bankensektors durch das Finanzministerium in Peking, das die Risiken durch die hohe Verschuldung in den Griff bekommen will. Die Börse in Shanghai eröffnete 0,42 Prozent niedriger, in Shenzhen gab es ein Minus von 0,23 Prozent.
ul/hb (dpa)