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Tote und Verletzte durch Autobombe in Erbil

17. April 2015

Eine Bombenexplosion hat die nordirakische Stadt Erbil erschüttert. Ersten Berichten zufolge gab es mehrere Tote und Verletzte. Solche Anschläge sind im Nordirak eher unüblich. Experten sind besorgt.

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Anschlag auf US Konsulat in Erbil
Bild: Reuters/Stringer

Augenzeugen berichteten, ein Selbstmordattentäter habe sich mit seinem Wagen in die Luft gesprengt. Nach der Explosion seien Schüsse zu hören gewesen. Auf ersten Bildern, die Fotografen in sozialen Netzwerken veröffentlichten, ist zu sehen, wie schwarzer Rauch aufsteigt (Artikelbild).

Der Wagen mit dem Sprengsatz explodierte vor der Einfahrt zum US-Konsulat im Stadtteil Ankawa. Die Bevölkerung dort besteht überwiegend aus Christen. Auch bei Ausländern ist der Stadtteil mit seinen vielen Cafés und Geschäften beliebt.

Nach Angaben der Organisation SITE, die extremistische Organisationen im Internet beobachtet, hat die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf ihrem Twitter-Account die Verantwortung für den Anschlag übernommen.

Attentat erschüttert "stabile Region"

Durch das Attentat kamen nach offiziell nicht bestätigten Angaben aus Sicherheitskreisen neun Menschen ums Leben. Der Bürgermeister von Erbil, Nihad Qoja, hatte zunächst von einem Toten und fünf Verletzten gesprochen.

Das US-Außenministerium bestätigte, dass es vor dem amerikanischen Konsulat in Erbil eine Explosion gegeben habe. Es seien keine US-Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung zu Schaden gekommen, hieß es in der Erklärung.

Die Kurdische Autonomieregion im Norden des Iraks mit ihrer Hauptstadt Erbil gilt als vergleichsweise ruhig. Anschläge sind hier relativ selten - zumindest im Vergleich zu den fast täglichen Bombenattentaten in der Hauptstadt Bagdad und anderen Teilen des krisengeschüttelten Landes.

Die verschlechterte Sicherheitslage in der Region um Erbil sei auf das Erstarken des IS zurückzuführen, heißt es aus US-Sicherheitskreisen. In der Hauptstadt der kurdischen Autonomieregion bildet die Bundeswehr kurdische Peschmerga für den Kampf gegen die Terrormiliz IS aus.

mak/djo (rtr, dpa, afp)