Auf die BVB-Fans ist Verlass
12. April 2017Die Fans versammelten sich am Trainingsgelände, um die Mannschaft zu unterstützen und ihr Kraft zu geben. "Wir haben das Poster gebastelt, um den Spielern zu zeigen, dass sie nicht alleine sind", erklärt eine von ihnen. "Wir wollten einfach eine klare Botschaft an unsere Spieler senden."
Roman Weidenfeller, Marcel Schmelzer, Pierre-Emerick Aubameyang und die restlichen Teammitglieder - alle fuhren nach und nach auf das abgesperrte Trainingsgelände des BVB. Mehr als 30 Polizisten sicherten den Eingangsbereich. Spieler und Verantwortliche sollten sich sicher fühlen, soweit das nach den Vorkommnissen am gestrigen Abend eben möglich war. "Es war ein seltsames Gefühl. Nachdem wir es dann mitbekommen hatten, waren wir natürlich fassungslos und schockiert. Es sind dann auch Tränen geflossen", erinnerte sich Mareike an den Spielabbruch. "Das hat uns berührt und berührt uns immer noch, aber wir wollen stark sein", ergänzt Sarah.
Psychologische Herausforderung
Zur Unterstützung war auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zum Trainingsgelände gekommen. Gemeinsam mit dem Trainerstab um Thomas Tuchel hatten sie mit der Mannschaft gesprochen. Dennoch wird es fast unmöglich sein für Kapitän Schmelzer und Co. sich heute Abend ausschließlich auf das Spiel zu konzentrieren. Gerade der Weg im Bus vom Trainingsgelände zum Stadion dürfte zu einer psychologischen Herausforderung für alle Beteiligten werden.
Die Fans, die sich am Dienstagabend noch auf ein friedliches Fußballspiel gefreut hatten, werden trotzdem ins Stadion gehen. Auch Mareike und Sarah werden dabei sein. "Es ist die richtige Entscheidung das Spiel nachzuholen. Das ist ein Zeichen, dass wir uns nicht herunterziehen lassen." Mit der Meinung stehen die beiden nicht alleine. Viele Fans werden versuchen zum Spiel ins Stadion zu gehen. Angst habe man nicht, ein komisches Gefühl aber doch - da sind sich die BVB-Anhänger alle einig.
"Jetzt geht es darum die Mannschaft zu unterstützen", sagt Peter. Der 19 Jahre alte Fan wird mit seinen Freunden ebenfalls ins Stadion gehen. Genauso wie Sarah und Mareike, die eine "etwas gedrücktere Stimmung" verspüren. Trotzdem wollen sie versuchen, ihr Team so gut wie möglich zu unterstützen. "Wir dürfen uns jetzt nicht unterkriegen lassen", sagt Sarah. "Es ist ja genau das, was die Attentäter wollen. Deswegen wäre es das falsche Zeichen, wenn wir nicht zum Spiel gehen."