Anschlag auf Schwarz-Gelb
Auf dem Weg vom Mannschaftshotel zum Stadion passiert es: Drei Detonationen erschüttern den Bus der Borussen, Scheiben bersten, ein Spieler wird verletzt. Ein gezielter Anschlag, sagt die Polizei am Tag danach.
Drei Detonationen, zwei Verletzte
Es waren nur noch wenige Kilometer bis zum Stadion, als die drei Sprengsätze - versteckt im Gebüsch am Straßenrand - explodierten. Die Hauptwucht trifft den hinteren Teil des Mannschaftsbusses. Ein Spieler und ein Polizist werden verletzt. Das Spiel wird zur Nebensache - vorerst.
Glück im Unglück: Marc Bartra
Er war für die Startelf vorgesehen, doch den Abend verbrachte Marc Bartra, spanischer Verteidiger der Borussia, im Krankenhaus. Die zunächst diagnostizierte leichte Handverletzung entpuppt sich später als schwerwiegender. Auch der Arm wurde getroffen. Vor allem durch Glassplitter.
Gekommen, um ein Spiel zu sehen
Als die Sprengsätze in die Luft gingen, waren schon Tausende im Dortmunder Westfalen-Stadion. Auf der Anzeigetafel erfuhren sie, was sich nur wenige Kilometer weiter zugetragen hatte. Das Spiel wird verschoben, entscheidet die Uefa noch am Abend. Auf heute, nur 22 Stunden später, was nicht alle gut finden.
Abwarten am Straßenrand
Ob das Geschehene von gestern so schnell wieder aus den Köpfen geht, weiß niemand. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke glaubt an einen besonderen Schulterschluss des Teams. Das Motto für heute Abend könnte heißen: "Für Marc Bartra".
Borussias neue Freunde
Sie waren gekommen, um ihre Mannschaft in der Fremde zu unterstützen: Die Fans des AS Monaco. Nun sind sie länger in Dortmund als geplant. Doch Not schweißt zusammen und macht erfinderisch. Borussen-Fans bieten kostenlose Übernachtung und Verpflegung an. You'll never walk alone.....
...so wertvoll, wenn es gilt!
Das Handy, der Menschen liebstes Spielzeug, hatte gestern im und um das Stadion Konjunktur. Nahzu in Echtzeit kursierten die Nachrichten: Anschlag, Bartra verletzt, Spielabsage, Neuansetzung des Matches für heute 18.45 Uhr, Bed & Breakfast für Monaco-Fans.
Leere Ränge, statt voller Hütte
Erst Schock, dann Nachdenklichkeit. Der Abend ist auch an Michael "Susi" Zorc nicht spurlos vorbei gegangen. Der Manager des Clubs und früherer Kultspieler der Schwarz-Gelben ist von Amts wegen nah an der Mannschaft und muss auch in der Außendarstellung kommunizieren.
Ein Brief, eine Adresse, ein Fall für die Staatsanwaltschaft
Inzwischen ist klar: Es war ein gezielter Anschlag auf den Mannschaftsbus. Und: Der oder die Täter könnten zum islamistischen Umfeld gehören. Alles weitere untersucht nun die Bundesanwaltschaft, die den Fall an sich gezogen hat. Derweil prüft Bayern München sein Sicherheitskonzept für das heutige Championsleague-Spiel gegen Real Madrid.