Archäologen graben Woodstock-Gelände aus
27. Juni 2018Archäologen haben die berühmte Kultstätte der Hippiebewegung teilweise freigelegt. Nach einer Woche Grabung legten die historischen Experten große Abschnitte der Felder frei, auf denen sich vom 15. bis 17. August 1969 hunderttausende von Freaks und Hippies aus ganz USA zu einem dreitägigen Musikfestival versammelten hatten.
Mehr als 400.000 Menschen pilgerten damals nach Bethel, einem kleinen Ort im Staat New York, um Jimi Hendrix, Janis Joplin oder "The Who" live zu erleben - beseelt von Musik, LSD und Marihuana. Die Bilder der verzückten Hippies, die trotz Regen und Schlamm den Bands auf der Bühne zuhören, sind als Ikonen in die Musikgeschichte eingegangen.
32 Bands traten auf: Folk, Rock, Psychedelic Rock, Blues und Country wechselten sich nonstop ab. Es gab legendäre Auftritte wie der von Jimi Hendrix, der die US-Hymne mit seiner Gitarre so interpretierte, wie vor und nach ihm kein anderer mehr. Nach dem Festival, das zeitweise in Sturm und Regen unterging, waren die Grasflächen und Felder vollständig verwüstet. Die Hippies ließen auf dem Farmgelände eine Schlammwüste zurück.
Archäologen müssen ihr Zeitmaß jetzt anpassen, auch die Zeitgeschichte hinterlässt archäologisch wertvolle Spuren. Die Experten der Universität Binghamton wollen mit den Ausgrabungen unter anderem die Lage der Bühnen bestimmen, auf der die Bands damals spielten. Im Herbst 2017 hatten die Archäologen bereits den Teil freigelegt, an dem die Verkäufer der Hippie-Devotionalien während des Festivals ihre Stände hatten.
Hintergrund sei der 50. Jahrestag des berühmten Musik-Festivals, begründete Nina Versaggi von der Archäologischen Fakultät der Binghamton University gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Arbeit auf dem Gelände in Bethel. Die legendären Tage des Festivals jähren sich im August 2019. Im Letzten Jahr wurde das 15 Hektar große Gelände zum amerikanischen Kulturdenkmal erklärt.
hm/pg (dpa/munzigner)