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Apple geht die Puste aus

27. Januar 2016

Das jahrelang rasante Wachstum von Apple stockt. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft gab es nur noch kleine Zuwächse. Grund sind der starke Dollar und Konjunkturprobleme in einigen Ländern.

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Symbolbild Apple Siri
Bild: Getty Images/AFP/M. Cheng

Apple steuert auf den ersten Rückgang der iPhone-Verkäufe seit der Markteinführung 2007 zu. Der Absatz werde im laufenden Quartal im Jahresvergleich sinken, sagte Konzernchef Tim Cook. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft gelang Apple gerade noch ein schmales plus von 0,4 Prozent auf 76,8 Millionen Geräte. Das reichte allerdings, um knapp einen neuen Rekordgewinn von 18,4 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) zu erzielen. Der Konzern sitzt jetzt auf einem Geldberg von 216 Milliarden Dollar.

Apple verwies auf die schwache Konjunktur in mehreren wichtigen Märkten und massiven Gegenwind durch den starken Dollar, der Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung für die Bilanz niedriger aussehen lässt. Cook sprach von "extremen Bedingungen, wie wir sie noch nie erlebt haben". Der Quartalsumsatz legte im Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 1,7 Prozent auf 75,87 Milliarden Dollar zu, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Ohne die negativen Währungseffekte hätte es ein Umsatzplus von acht Prozent gegeben, betonte Cook.

Der starke Dollar macht Apple zu schaffen

Das Weihnachtsgeschäft kurz nach dem Start neuer iPhone-Modelle ist traditionell das wichtigste Quartal für Apple. Vor einem Jahr hatte Apple in dem Zeitraum 18,02 Milliarden Dollar verdient. Damals waren die iPhone-Verkäufe mit dem Start der ersten Modelle mit deutlich größeren Displays um 46 Prozent hochgesprungen. Jetzt legte immerhin der durchschnittliche Verkaufspreis pro iPhone im Jahresvergleich um 4 Dollar auf 691 Dollar zu. Dabei hätten ihn die ungünstigen Währungs-Kurse um 49 Dollar nach unten gedrückt, betonte Finanzchef Luca Maestri. Apple hatte in mehreren Ländern die Preise erhöht, um die Kursverluste auszugleichen.

Das iPhone ist das wichtigste Produkt von Apple und steuerte im vergangenen Quartal 68 Prozent der Umsätze bei. Dass Apple auf günstige Smartphones im Angebot verzichtet, treibt die Profite nach oben, bremst aber in dem hart umkämpften Geschäft die Marktanteile. Trotz des erwarteten Umsatzrückgangs im laufenden Quartal will der Konzernchef keine Strategieänderung vornehmen. Nein, es werde weiterhin kein Billig-iPhone geben - Tim Cook macht deutlich, dass er der bisherigen Strategie treu bleibt, auch wenn die Verkäufe des Smartphones aktuell nicht mehr wachsen. Die Sichtweise von Cook: Es tobt ein weltweiter ökonomischer Sturm, der irgendwann vorbeizieht. Und in Ländern wie China oder Indien entstehe gerade eine riesige Mittelschicht mit potenziellen neuen Kunden für Apple-Geräte.

Chinesen sind weiterhin verrückt nach iPhone

Der von einigen Analysten befürchtete Einbruch in China angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen in dem Riesenmarkt blieb aus, auch wenn die Wachstumsraten nicht so hoch wie früher waren. Im Jahresvergleich gab es ein Umsatzplus von 14 Prozent, die iPhone-Verkäufe legten um 18 Prozent zu. Apple macht in China nach wie vor rund ein Viertel seines Geschäfts. Der Konzern werde seine Investitionen dort nicht zurückfahren und wie geplant zum Sommer die Zahl seiner Läden von 28 auf 40 hochschrauben, sagte Cook.

Für das laufende Vierteljahr rechnet Apple mit dem ersten Umsatzrückgang seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Erlösprognose wurde auf 50 bis 53 Milliarden Dollar festgesetzt. Vor einem Jahr machte Apple in dem Quartal bis Ende März noch 58 Milliarden Dollar Umsatz.

zdh/ul (rtr, dpa)