1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Anstöße für Startups

27. Oktober 2015

Berlin und Paris wollen gemeinsam die digitale Wirtschaft stärken und Startups unterstützen. Die EU will zudem eine "europäische Cloud" für Firmen einrichten.

https://p.dw.com/p/1Gv9Q
Symbolbild Anstoss
Bild: Fotolia/xavier gallego morel

Im Rahmen einer deutsch-französischen Konferenz am Dienstag in Paris mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel, Europa dürfe sich bei der digitalen Modernisierung der Industrie nicht "abhängen" lassen. Beschlossen wurde in Paris unter anderem ein 500-Millionen-Euro-Fonds für Investitionen in den digitalen Sektor.

An der Konferenz zur digitalen Wirtschaft nahmen neben Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande die Wirtschaftsminister beider Länder - Sigmar Gabriel und Emmanuel Macron - sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und zahlreiche Vertreter großer Konzerne und kleinerer Startup-Firmen teil.

Gabriel und Macron stellten unter anderem eine gemeinsame Erklärung zur "Beschleunigung des digitalen Wandels in der Wirtschaft" vor. Zentrale Punkte des Papiers sind die Digitalisierung der Industrie, die Förderung von Innovationen und Startup-Firmen sowie die "digitale Souveränität" des europäischen Binnenmarktes.

Akademie zur Industrie der Zukunft

Beide Länder rufen die EU-Kommission dazu auf, einen europaweiten Rechtsrahmen für den gemeinsamen digitalen Binnenmarkt zu erarbeiten. Dieser solle einen freien und gleichwertigen Datenfluss in allen Mitgliedstaaten erlauben, zugleich aber nationale Datenschutzstandards nicht untergraben.

Immer wieder wird bemängelt, dass europäische Startup-Unternehmen gegenüber der Konkurrenz aus den USA im Nachteil sind, weil in den USA ein sehr großer einheitlicher Binnenmarkt existiert - in der EU gelten dagegen in den 28 Mitgliedstaaten unterschiedliche nationale Regelungen.

Bei der Konferenz versprachen Berlin und Paris eine stärkere Förderung von Zukunftssektoren wie dem Cloud Computing und Big Data. Eine deutsch-französische Akademie zur Industrie der Zukunft soll zudem zielgerichtete Bildungsangebote im Bereich digitaler Innovation schaffen. Die Akademie ist eine Kooperation der Technischen Universität München und des Institut Mines-Telecom, zu dem mehrere Bildungseinrichtungen in Frankreich gehören.

Mit dem "Cloud-Airbus" abheben

Die EU will nach den Worten von Digitalkommissar Günther Oettinger eine europäische Cloud für das sichere Speichern von Firmendaten im Internet einrichten. "Das ist ein Angebot an die Industrie, ihre sensiblen Daten in dieser Cloud zu speichern - als Alternative zu solchen Diensten in den Vereinigten Staaten, wo wir eben nicht genau wissen, was damit passiert", sagte Oettinger gegenüber der "Stuttgarter Zeitung".

Das sei eine Art "Cloud-Airbus", sagte Oettinger unter Anspielung auf den Flugzeugbauer Airbus, der als europäischer Konkurrent für den US-Konzern Boeing geschaffen und subventioniert wurde.

dk/bea (afp/rtr)