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PolitikNahost

Baerbock verurteilt Angriffe auf Schiffe im Roten Meer

15. Dezember 2023

Die Bundesaußenministerin hat die Attacke von Huthi-Rebellen im Jemen auf einen Frachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd kritisiert. Dies sei eine ernsthafte Bedrohung für Israel und die internationalen Schifffahrt.

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Libanons Außenminister und Außenministerin Baerbock
Beim Treffen von Annalena Baerbock mit ihrem libanesische Kollegen Abdallah Bou Habib in Berlin ging es auch um die Lage im SüdlibanonBild: Michael Kappeler/picture alliance/dpa

"Die Bundesregierung verurteilt alle Angriffe auf Schiffe, natürlich auch den Angriff auf das Schiff von Hapag-Lloyd auf Schärfste", sagte Außenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch des geschäftsführenden libanesischen Außenministers Abdallah Bou Habib in Berlin.

Der Hapag-Lloyd-Containerfrachter "Al Jasrah" war in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibuti beschossen worden. Verletzt wurde niemand, wie die Hamburger Reederei mitteilte.

"Die Angriffe der Huthis auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer müssen sofort aufhören", forderte Baerbock. Diese Angriffe unterstrichen auch, "dass die Sicherheitsgefahr für Israel nicht nur von der Hamas aus Gaza kommt, sondern gerade auch von den Huthis", sagte Baerbock. Sie bedrohten die internationale Seeschifffahrt und die Freiheit von Handelsrouten.

Galaxy Leader Frachtschiff 2018
Huthi-Rebellen halten das Frachtschiff "Galaxy Leader" offenbar weiter in ihrer Gewalt, das sie am 19. November kapertenBild: Owen Foley/REUTERS

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen Israel seit Ausbruch der Kämpfe im Gaza-Streifen immer wieder an unter anderem mit Drohnen und Raketen. Die Ministerin wies auch darauf hin, dass Israel täglich aus drei Richtungen angegriffen werde: durch die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas, durch die Huthi-Rebellen im Jemen und durch die ebenfalls vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon.

"Die Lage an der Grenze zwischen Libanon und Israel ist ein brandgefährliches Pulverfass", so Baerbock. Die Hisbollah missbrauche die Menschen auf der libanesischen Seite als Schutzschilde, "versteckt sich und die Waffen auf Bauernhöfen und in Wohnhäusern" und erkläre Gebiete zu privaten Gebieten, so dass weder die libanesische Armee noch die UN-Mission UNIFIL dort Zugang hätten, führte Baerbock aus.

Libanon, Khiam | UN-Friedenstruppen im Grenzgebiet zu Israel
UNIFIL-Soldaten im Südlibanon - auch deutsche Soldaten sind an der UN-Mission beteiligtBild: Aziz Taher /REUTERS

Aufgabe der UNIFIL ist es, den Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze zu überwachen. An der UN-Mission sind auch deutsche Soldaten beteiligt - nach Angaben Baerbocks sind es derzeit 200. Habib sagte, eine Umsetzung der UN-Resolution 1701 sei im Interesse der Menschen auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze.

Mit Ende des zweiten Libanon-Krieges 2006 war eine Pufferzone im Südlibanon eingerichtet worden. Die UN-Resolution verbot den Einsatz libanesischer Hisbollah-Milizen südlich des Litani-Flusses, dem Grenzgebiet zu Israel. Das libanesische Militär sollte im Südlibanon stationiert werden. Die israelischen Truppen wiederum mussten sich hinter die Blaue Linie - die Grenze - zurückziehen. Unifil, die sogenannte Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon, gibt es seit 1978.

uh/hf (dpa, afp)