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Angriff auf den Präsidentenpalast im Jemen

3. Juni 2011

Die Lage im Jemen wird immer verworrener. Bei neuen Angriffen auf den Präsidentenpalast in Sanaa soll Staatschef Ali Abdallah Saleh verletzt worden sein. In ersten Meldungen war sogar vom Tod Salehs die Rede.

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Die jemenitische Hauptstadt Sanaa (Foto: dapd)
Feuer und Rauch über der Hauptstadt SanaaBild: dapd

Der Präsidentenpalast in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ist am Freitag (03.06.2011) von Granaten getroffen worden. Einem Bericht des Senders Al-Arabija zufolge wurde der langjährige Präsident Ali Abdullah Saleh dabei verletzt. Auch der Ministerpräsident, der Parlamentspräsident sowie weitere Politiker hätten Verletzungen davongetragen, hieß es.

Präsident Saleh (Foto: dapd)
Soll den Angriff überstanden haben: Präsident SalehBild: dapd

Die Politiker hatten sich zum Zeitpunkt des Angriffs zum Freitagsgebet in der Moschee des Palastes aufgehalten. Bei dem Vorfall seien zudem vier Mitglieder der Präsidentengarde getötet worden, so die Berichte.

Ein schnelles Dementi

Der Meldung, Saleh sei bei der Attacke getötet worden, folgte umgehend das Dementi. Es gehe dem Staatschef gut, hieß es aus regierungsnahen Kreisen. Um das zu untermauern, wurde für den Nachmittag eine Pressekonferenz angekündigt. Der Staatschef werde sich an die Nation wenden, kündigte ein Parteigenosse des Präsidenten an. "Dies war ein Attentatsversuch und er ist fehlgeschlagen."

Sicherheitskräfte in Jemen (Foto: dapd)
Seit Monaten Unruhe und Kämpfe im JemenBild: AP

Anhänger und Gegner des Präsidenten liefern sich seit Monaten einen Machtkampf im Jemen. Auch aus anderen Teilen des Landes wurden erneut Kämpfe gemeldet. Dabei sei es vor allem um die Kontrolle von Regierungsgebäuden gegangen. Oppositionsgruppen berichteten, Sicherheitskräfte hätten allein in dieser Woche 50 Regierungsgegner getötet. Ali Abdullah Saleh ist seit 1978 in Sanaa an der Macht. Seine Gegner verlangen den Rücktritt des Präsidenten. Die Opposition wird von Scheich Hamid al-Ahmar angeführt.

Autor: Marko Langer (rtr, afp, dapd, dpa)
Redaktion: Ulrike Quast