Andy Schleck beendet Karriere
9. Oktober 2014Andy Schleck hat einen Schlussstrich gezogen: "Radfahren ist für mich beendet", sagte der Radprofi bei einer Pressekonferenz im luxemburgischen Mondorf und verkündete damit sein Karriereende mit gerade einmal 29 Jahren. Seine Stimme wirkte dabei brüchig und bedrückt, die Entscheidung fiel ihm offensichtlich schwer. Nach neun Jahren als Radprofi macht sein Körper die Belastungen aber nicht mehr mit: Knieprobleme, die ihn seit einem Sturz bei der Tour de France plagen, zwingen ihn zum vorzeitigen Aufhören.
Das Knie macht nicht mehr mit
"Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich meine Karriere so beenden muss", sagte Schleck, "ich hätte gerne noch weitergekämpft, aber mein Knie lässt das nicht zu. Ich habe hart in der Rehabilitation gearbeitet, aber irgendwann musste ich realisieren, dass ich irreversible Schäden riskiere, wenn ich weitermache. Deshalb ist das nun der richtige Schritt." Der Trek-Profi hatte in den vergangenen Jahren wegen Verletzungen und Formschwäche nicht mehr an seine erfolgreichsten Zeiten anknüpfen können. 2014 musste der jüngere der beiden Schleck-Brüder bei der Tour de France im Juli aufgeben. Nach einem Sturz beim wichtigsten Radrennen der Welt hatte sich Schleck einen Teilriss des Seiten- und Kreuzbandes sowie einen Meniskusriss zugezogen, zudem wurde eine Verletzung des Gelenkknorpels festgestellt.
Schleck hatte von 2008 bis 2010 das Weiße Trikot (Nachwuchswertung) bei der Tour gewonnen. 2010 wurde ihm zudem nach einer Dopingsperre des Spaniers Alberto Contador der Gesamtsieg zugesprochen - nachdem er dem Spanier auf der Straße nur um 39 Sekunden unterlegen war. 2011 stand er als Zweitplatzierter hinter dem Australier Cadel Evans erneut auf dem Podium in Paris. Im Vorjahr reichte es für Schleck nur noch zum 20. Platz. Weitere Erfolge seiner mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Karriere waren der überraschende zweite Platz beim Giro d'Italia 2007, seiner ersten Grand Tour, sowie der Sieg beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich 2009.
Keine Aussage zur Zukunft
Was nun nach seinem Karriereende kommen werde, konnte Schleck nicht sagen. Man solle ihn nicht nach seiner Zukunft befragen, er wisse noch nicht was er tun werde, so Schleck auf der Pressekonferenz. Sein älterer Bruder Fränk wird seine Karriere dagegen beim Team Trek fortsetzen.