1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Für Zivilisten wieder tödlicher

5. August 2015

Auch nach dem Abzug der NATO aus Afghanistan hat sich die Sicherheitslage nicht verbessert. Im Gegenteil: Fast 5000 zivile Opfer haben die Vereinten Nationen im ersten Halbjahr 2015 in Afghanistan gezählt.

https://p.dw.com/p/1GA5U
Zerstörtes Auto nach Anschlag (foto: picture-alliance/dpa/J. Kargar)
Bei diesem Anschlag in Kundus im Juli sind mindestens drei Zivilisten getötet wordenBild: picture-alliance/dpa/J. Kargar

"Tausende Todesopfer und Verletzte zeigen, dass die Konfliktparteien weiter nicht in der Lage sind, die Zivilbevölkerung zu schützen", sagte Danielle Bell, Direktorin für Menschenrechte bei der unterstützenden UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) bei der Vorstellung ihres Berichtes. Demnach wurden innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres 1592 Zivilisten getötet, 3329 wurden verletzt.

Besonders betroffen seien Frauen und Kinder. "Die Opferzahl der weiblichen Zivilisten stieg um 23 Prozent, auch Kinder sind häufiger betroffen, hier ist ein Anstieg um 13 Prozent zu verzeichnen", sagte Bell.

Wer sind die Täter?

Die meisten zivilen Opfer gehen laut UN-Bericht auf das Konto der Taliban und anderer Aufständischer. Sie seien für 1213 Tote und 2223 Verletzte verantwortlich. Das entspricht 70 Prozent der registrierten Fälle. 15 Prozent der zivilen Opfer werden den Regierungstruppen zugeschrieben, ein Prozent den internationalen Verbündeten.

Seit dem Abzug der NATO-geführten ISAF-Mission zum Jahreswechsel bekämpfen die afghanischen Sicherheitskräfte die Taliban und andere Aufständische alleine. Dazu gehören auch kleine Gruppen der Terrormiliz "Islamischer Staat", die in Afghanistan zunehmend an Einfluss gewinnen.

fab/sp (dpae, rtre)