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Die AfD in 10 Punkten

Laura Bogner15. Juli 2016

In Berlin traf sich der Bundesvorstand der AfD zu einer Krisensitzung. Kaum eine andere Partei sorgt für so viele Skandale. Eine Übersicht der rechtspopulistischen Partei in 10 Punkten.

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Bundesparteitag der AfD in Stuttgart Frauke Petry (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/W. Rattay

06. Februar 2013: Das Gründungsdatum der Alternative für Deutschland (AfD). Bernd Lucke, Frauke Petry und Konrad Adam werden Parteisprecher der eurokritischen Partei. Die AfD findet viel Zuspruch: Innerhalb weniger Monate steigt die Mitgliederzahl auf etwa 20.000.

22. September 2013: Mit 4,7 Prozent verpasst die AfD zwar knapp den Einzug in den Deutschen Bundestag, feiert das Wahlergebnis aber als großen Erfolg. Vor allem CDU, FDP und Die Linke verlieren Wähler an die Jungpartei.

25. Mai 2014: Die AfD erreicht 7,1 Prozent bei der Europawahl mit Lucke als Spitzenkandidat und zieht mit sieben Abgeordneten ins Europäische Parlament.

August/September 2014: Die AfD zieht erstmals in Landtage in Sachsen, Brandenburg und Thüringen ein. Frauke Petry, Alexander Gauland und Björn Höcke werden Fraktionsvorsitzende, allesamt Vertreter des rechten Flügels der Partei.

Ende 2014/Anfang 2015: Ein Richtungsstreit innerhalb der Partei und ein damit verbundener Machtkampf zwischen Petry und Lucke zeichnet sich immer klarer ab. Der rechte Flügel um Petry sucht Gespräche mit der islam-und ausländerfeindlichen Pegida-Bewegung und fordert Luckes Rücktritt. Prominentestes Parteimitglied Hans-Olaf Henkel tritt aus dem Vorstand aus.

Björn Höcke: Sorgt mit seinen Äußerungen für Ärger (Foto: Imago)
Björn Höcke: Sorgt mit seinen Äußerungen für ÄrgerBild: Imago

04./05. Juli 2015: Frauke Petry und Jörg Meuthen werden beim Essener Parteitag zur neuen Führung gewählt - eine klare Niederlage für den gemäßigten Flügel. Lucke verlässt daraufhin die AfD, mit ihm gehen mehr als 2.000 Parteimitglieder. Doch die Partei profitiert von der Flüchtlingsdebatte und erholt sich rasch von der Austrittswelle: Viele Bürger sind unzufrieden mit Merkels Flüchtlingspolitik und wenden sich der AfD zu, die Mitgliederzahlen steigen. Petry wertet den Machtwechsel als Befreiungsschlag. Lucke gründet die Allianz für Fortschritt und Aufbruch, seine neue Partei bleibt aber weitgehend erfolglos.

Herbst 2015: Björn Höcke sorgt für Schlagzeilen: Der AfD-Politiker organisiert in Erfurt Demonstrationen gegen Merkels Flüchtlingspolitik, bei denen es mehrfach zu Ausschreitungen gegen Pressevertreter kommt. Höcke spricht vom "lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp" und tritt bei Günther Jauchs Talkshow im ARD mit einer Deutschlandflagge auf, um den Zuschauern "zu zeigen, dass die AfD, die Stimme des Volkes, spricht". Die Parteispitze distanziert sich von dem Fraktionsvorsitzendem.

Januar 2016: Petry sorgt für einen weiteren Medienskandal, als sie den Einsatz von Waffen bei illegaler Grenzüberschreitung fordert. Kurz darauf ruft sie ihre Aussage zurück und schiebt die Schuld auf die "Pinocchio-Presse". Die stellvertretende Sprecherin Beatrix von Storch spricht auf Facebook sogar davon, auf Kinder und Frauen schießen zu lassen. Auch von Storch relativiert ihre Aussage wenig später.

Frauke Petry und Jörg Meuthen AfD-Vorstand (Foto: Imago)
Frauke Petry und Jörg Meuthen: im ZwistBild: Imago/C. Thiel

Mai 2016: Vize-Parteisprecher Gauland äußert sich im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung rassistisch gegenüber Fußballnationalspieler Jérôme Boateng. Die Öffentlichkeit ist empört, selbst Petry distanziert sich - ein weiterer parteiinterner Konflikt deutet sich an.

Juli 2016: Es entfacht ein Streit um den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon aufgrund von antisemtischen Äußerungen. Gedeon verlässt die Fraktion, der Kampf um die Führung zwischen Meuthen und Petry spitzt sich zu. Die Umfragen-Werte rutschen auf den niedrigsten Wert 2016.