Abstraktes und Befracktes
25. August 2006Kandinskys Weg zum abstrakten Maler
"Kandinsky - The Path to Abstraction" - so lautet der Titel der Ausstellung in der Londoner Tate Modern, die den Weg des Malers von der figurativen zur abstrakten Malerei verfolgt. Zu sehen sind die frühen Bilder Kandinskys, der 1866 in Russland geboren wurde und 1896 nach München zog. Die in dieser Zeit entstandenen Werke waren noch von der bayerischen Landschaft und russischen Legenden sowie ihrer Folklore inspiriert. Doch Kandinsky (1866-1944) wandte sich immer mehr der abstrakten Malerei zu, die für ihn den Weg zur spirituellen Welt darstellte: Lebhafte Farben sollten die Gefühle des Betrachters ebenso direkt ansprechen, wie es die Musik vermochte. Höhepunkt dieser neuen Art der Malerei war die Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter", die Kandinsky 1911 mit seinem Kollegen, dem Maler Franz Marc, gründete. Die Ausstellung zeigt mehr als 50 Gemälde und 30 Zeichnungen, von denen viele in Großbritannien zum ersten Mal ausgestellt werden, geöffnet noch bis zum 1. Oktober.
Sonntag bis Donnerstag 10.00-18.00 Uhr, Freitag/Samstag 10.00-22.00 Uhr
Einflüsse der Frida Kahlo
"Ich bin in meinem Leben von zwei großen Unfällen betroffen worden“, schrieb die Malerin Frida Kahlo: "Der eine geschah, als ich von einer Straßenbahn überfahren wurde, der andere ist Diego.“ Jahrzehntelang war es eine Art kunsthistorische Weisheit: Die Werke der Frida Kahlo sind vor allem aus ihrer Biographie, aus ihrem körperlichen und seelischen Leiden und aus ihrer schwierigen Beziehung zu ihrem Ehemann Diego Rivera heraus zu verstehen und zu deuten. Sie sind entstanden aus ihrer eigenen Existenz heraus, ohne unmittelbaren Kontakt zu zeitgenössischen künstlerischen Strömungen in Europa. 55 Selbstbildnisse malte Frida Kahlo während ihres kurzen Lebens, die oftmals blutig und erschreckend aussehen und von einer unendlichen Traurigkeit künden. Aber ganz ohne Vorbilder war auch Frida Kahlo nicht, bei genauerem Hinsehen entdeckt man Einflüsse des Surrealismus, das Dadaismus und der Neuen Sachlichkeit – im Bucerius-Kunstforum in Hamburg noch bis zum 17. September.
Täglich 11 bis 19 Uhr
Quisling-Villa in Oslo wird Holocaust-Museum
Sein Name wurde weltweit zum Synonym für einen unterwürfigen, verräterischen Kollaborateur: Der norwegische Nazi-Parteichef Vidkun Quisling hatte die pompöse "Villa Grande" an Oslofjord 1941 nach dem deutschen Überfall auf sein Land als "Führerresidenz" in seinen Besitz gebracht. Er residierte hier bis zu Befreiung Norwegens und seiner Festnahme am 9. Mai 1945. Seit Mittwoch (24.8.2006) dient die Villa als Holocaust-Museum. Die Ausstellung wurde von Königin Sonja und Prinzessin Mette-Marit eröffnet und informiert auf 3.000 Quadratmetern sowohl über die Geschichte der Judenverfolgung als auch über die Verfolgung anderer ethnischer und religiöser Gruppen.
Dienstag-Freitag 10.00-16.30 Uhr, Samstag/ Sonntag 11.00-16.30 Uhr
Herr im Frack
Der Frack ist sein Markenzeichen. Auch mit seinen 102 Jahren wirft sich Johannes Heesters noch regelmäßig "in Schale". Dann dauert es meist nicht lange bis "Jopies" Erkennungsmelodie erklingt: Graf Danilos "Heut' geh' ich ins Maxim" aus Lehárs Operette "Die Lustige Witwe", mit der der Schauspieler und Entertainer in seiner 86-jährigen Karriere in mehreren tausend Vorstellungen auftrat. Die Berliner Akademie der Künste zeigt vom 25. August bis 22. Oktober die Schau "Johannes Heesters - Auf den Spuren eines Phänomens". Damit wird erstmals das Archiv präsentiert, das Heesters vor zwei Jahren der Akademie schenkte. Gezeigt werden 300 Exponate, darunter Fotos, Rollenbücher, Kostüme, Filmplakate und persönliche Dokumente. Daneben ist die Karriere des gebürtigen Holländers in rund eineinhalb Stunden Filmausschnitten zu erleben. Zu den Hörbeispielen gehören mehrere Variationen von "Heut' geh' ich ins Maxim", unter anderem eine auf Anordnung der Nazis veränderte Fassung.
Dienstag bis Sonntag 11.00-20.00 Uhr