9/11-Museum in New York eröffnet
15. Mai 2014Fast 3000 Menschen wurden bei den Anschlägen vom 11. September 2001 getötet. Fast 13 Jahre danach hat US-Präsident Barack Obama das 9/11 Memorial Museum direkt am Ground Zero eröffnet. Die Opfer "leben in uns fort, in den Familien, die sie weiter lieben", sagte Obama, der mit seiner Frau Michelle gekommen war. Das Museum werde dafür sorgen, dass die Tragödie nie vergessen werde. Der Ort werde "den wahren Geist von 9/11 - Liebe, Mitgefühl und Aufopferung - für immer im Herz unserer Nation verankern".
Das Museum zeigt auf mehr als 10.000 Quadratmetern tausende Gegenstände aus dem World Trade Center und aus dem Besitz von Opfern, Augenzeugen und Helfern, wie etwa mit getrocknetem Blut überzogene Schuhe, Hüte und Uniformen oder verkohlte Kreditkarten. Ein zerstörtes Feuerwehrauto gehört ebenso zur Ausstellung wie ein Flugzeugfenster. Ton- und Videoaufnahmen rufen die Geschehnisse in Erinnerung - darunter Mitschnitte der letzten Telefongespräche von Menschen, die in den Ruinen des World Trade Centers starben. Zu sehen sind auch die Reste einer Treppe, über die sich hunderte Überlebende retten konnten.
Eine große Karte zeigt die Flugrouten der vier von Anhängern des Al-Kaida-Netzwerks entführten Passagiermaschinen am Morgen des 11. September 2001. Zwei Flugzeuge wurden damals in die zwei Türme des World Trade Centers gelenkt. Ein weiteres stürzte auf das Pentagon, den Sitz des US- Verteidigungsministeriums. Ein viertes entführtes Flugzeug wurde in Pennsylvania zum Absturz gebracht.
Bis auf den Pavillon aus Glas und Stahl, der als Eingang dient, ist der von der New Yorker Firma Davis Brody Bond entworfene Museumsbau eine sieben Stockwerke tiefe, unterirdische Konstruktion, die auch eine symbolische letzte Ruhestätte für die nicht identifizierten sterblichen Überreste vieler Opfer sein soll.
Der Eingangspavillon steht zwischen den beiden mit Wasser gefüllten Granitbecken des 9/11-Mahnmals, die in den Fundamenten der eingestürzten Zwillingstürme eingelassen sind.
Zunächst bekommen die Angehörigen der Todesopfer, Überlebende sowie Rettungskräfte von 9/11 die Möglichkeit, den Ort ungestört zu besuchen. Ab Mitte kommender Woche ist das Museum dann für die breite Öffentlichkeit zugänglich.
Finanzstreitigkeiten hatten die Eröffnung immer wieder verzögert. Das Projekt wurde zudem deutlich teurer als geplant und verschlang laut US-Medienberichten rund eine Milliarde Dollar (729 Millionen Euro).
qu/det (dpa, afp, rtr)