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Tausende bei AfD-Demo gegen Asylpolitik

8. Oktober 2015

Die Frage, wie Deutschland mit dem großen Andrang von Flüchtlingen umgehen soll, treibt die Menschen um. Die rechte AfD sieht ihre Chance und macht bei einer Kundgebung in Erfurt Stimmung gegen Zuwanderer.

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Erfurt - Demonstration gegen die Asylpolitik (Foto: dpa/picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Schutt

Das Motto der Demonstration der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) in Erfurt: "Asyl-Krise beenden! Grenzen sichern!" Die Polizei sprach von 8000 Demonstranten - das wären so viele wie noch nie zuvor bei einer Demo der rechten Partei in der thüringischen Landeshauptstadt. Vergangene Woche waren es noch 5000 Menschen bei der AfD-Kundgebung gewesen.

Die Partei ruft seit einem Monat immer für Mittwoch in Erfurt zu Demonstrationen gegen die Asylpolitik der Bundes- und der Landesregierung auf. Begonnen hatte die AfD ihre Kundgebung diesmal vor der Thüringenhalle, die in den nächsten Tagen als Unterkunft für Flüchtlinge dienen soll.

Merkel wird zum Rücktritt aufgefordert

"Der Rechtsanspruch auf Asyl kann in seiner jetzigen Form nicht aufrechterhalten werden", sagte der AfD-Landesvorsitzende von Thüringen, Björn Höcke, in seiner Rede. Die Meinungsfreiheit in Deutschland sei "existenziell gefährdet". Demonstrationen seien das erste Mittel, um sie zurückzuerobern.

AfD-Demo in Erfurt (Foto: dpa/picture alliance)
8000 bei Demo: AfD als Profiteur der FlüchtlingskriseBild: picture-alliance/dpa/M. Schutt

Der stellvertretende Bundesvorsitzende und Brandenburger AfD-Fraktionschef Alexander Gauland war als Gastredner in Erfurt. Er forderte in seiner Rede Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, sich ein anderes Volk zu suchen. Den umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban schlug er für den Karlspreis vor. Die Auszeichnung wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen.

Mehrere hundert Menschen bei Gegendemo

Zu einer Gegendemonstration für Toleranz und Miteinander versammelten sich vor dem Erfurter Landtag laut Polizei etwa 800 Menschen. Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, hielt der AfD dabei vor, sich auf Kosten der Flüchtlinge profilieren zu wollen. Das Recht auf Asyl sei in der Verfassung verankert, betonte sie. Deshalb seien die klaren Worte der Bundeskanzlerin zum Asylrecht wichtig gewesen.

Ein Großaufgebot der Polizei verhinderte ein Aufeinandertreffen der Demonstranten. Die Stimmung war aggressiv; vereinzelt flogen Böller und Steine.

qu/gri (dpa, MDR)