High Five: Ungewöhnliche Liebesbräuche aus Europa
13. Februar 2018Internet Dating ist der Tod der Romantik. Weg fällt das Flirten, die schüchternen Blicke, das ungelenke Ansprechen. Singles wischen und liken sich heute durch Datingapps und haben dabei vergessen, auf welche umständliche, aber auch romantische Arten sich Paare früher gesucht und gefunden haben.
Internet statt Tradition
Wer in Finnland zum Beispiel einst die Liebe suchte, der begab sich einer alten Tradition nach in den frühen Morgenstunden auf eine Anhöhe und lauschte in die Gegend hinein. Aus der Richtung, aus der der erste Laut zu vernehmen war, sollte auch der zukünftige Partner kommen. Heute zieht man sich auch in Finnland stattdessen lieber ins Internet zurück.
Vielerorts wurde auch die Zeit der Ungewissheit und das Warten auf Erwiderung der Liebe mit einem Gänseblümchen überbrückt und "er liebt mich, er liebt mich nicht gespielt". Heute schaut man in sein Handy. Gewissheit bringen etwa viele Likes (Er liebt mich!). Wer trotz Lesebestätigung ewig auf eine Antwort, wartet weiß auch Bescheid (Er liebt mich nicht).
Liebesbriefe für Julia
Nie aus der Mode kommen aber wird hoffentlich der Liebesbrief. Mehr als 10.000 werden jedes Jahr zumindest allein im italienischen Verona geschrieben. Sie stammen von Touristen, die Julias Balkon besuchen, um Shakespeares Dramenheldin dort selbstgeschriebene Briefe zu hinterlassen. Viele sind Liebeskummerbriefe, manche aber auch Briefe an den Liebsten – ganz wie in alten Zeiten.
Weitere fast in Vergessenheit geratene europäische Liebesbräuche gibt es in unserem High Five Ranking.