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35 Staaten für Ausschluss russischer Verbände

Mathias Brück mit dpa
7. Juli 2022

Deutschland und 34 weitere Staaten fordern noch härtere Sanktionen für Sportverbände sowie Funktionäre aus Russland und Belarus - als "Zeichen der Solidarität mit der Ukraine", wie Staatssekretär Mahmut Özdemir sagt.

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Ukrainische Fußballfans schwenken beim Playoff-Spiel der WM-Qualfikation in Schottland blau-gelbe Fahnen
Ukrainische Fußballfans beim Playoff-Spiel der WM-Qualfikation in SchottlandBild: Scott Heppell/AP/picture alliance

"Die Bundesregierung unterstützt die von 25 EU-Mitgliedstaaten und zehn weiteren Staaten mitgetragene zweite gemeinsame Stellungnahme als Zeichen unserer Solidarität mit dem ukrainischen Volk und dem ukrainischen Sport", sagt der parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Mahmut Özdemir, der DW. Der SPD-Politiker hatte für Deutschland die Erklärung unterzeichnet, die das US-Innenministerium am Dienstag veröffentlicht hatte. Darin fordern die 35 Staaten, die sich als "Kollektiv gleichgesinnter Nationen" bezeichnen, dass "nationale russische und belarussische Sportverbände von internationalen Verbänden suspendiert werden" sollen.

SPD-Politiker Mahmut Özdemir als Redner während einer Bundestagssitzung
Staatssekretär Mahmut Özdemir aus dem Bundesinnenministerium, das in Deutschland für den Sport zuständig istBild: Christoph Hardt/Geisler-Fotopress/picture alliance

Besonders das Internationale Olympische Komitee IOC und die großen Fußballverbände FIFA und UEFA sollten sich davon angesprochen fühlen. "Die Forderungen der zweiten gemeinsamen Stellungnahme richten sich an die internationalen Sportverbände und Dachorganisationen des Sports", so Özdemir. "Nur diese können letztlich über den Ausschluss ihrer Mitgliedsorganisationen und Funktionsträger aus Gremien befinden."

Auch hochrangige Funktionäre absetzen

Personen, die in enger Verbindung zum russischen oder belarussischen Staat stünden, sollten zudem von wichtigen Posten entfernt werden. Das gelte nicht nur für Regierungsvertreter. Außerdem sollten nationale und internationale Sportorganisationen in Betracht ziehen, TV-Übertragungen ihrer Wettkämpfe nach Russland und Belarus auszusetzen, hieß es.

Russlands Fußballverbandschef Alexander Djukow während einer Pressekonferenz.
Russlands Fußballverbandschef Alexander Djukow während einer Pressekonferenz.Bild: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa/picture alliance

Im gemeinsamen Statement heißt es außerdem: "Der unprovozierte und ungerechtfertigte Krieg Russlands gegen die Ukraine, der von der belarussischen Regierung unterstützt wird, ist verabscheuungswürdig und stellt einen eklatanten Verstoß gegen die internationalen Verpflichtungen dar. Die Achtung der Menschenrechte und die friedlichen Beziehungen zwischen den Nationen bilden die Grundlage des internationalen Sports."

Zwei IOC-Mitglieder aus Russland

Viele internationale Sportverbände haben seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen untersagt. Die Nationalverbände aber sind überwiegend weiterhin Teil des organisierten Sports. So hat das IOC mit der früheren Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa und dem russischen Tennis-Chef Schamil Tarpischtschew zwei stimmberechtigte Mitglieder aus Russland sowie zwei weitere unter den Ehrenmitgliedern: den früheren russischen NOK-Chef Witali Smirnow und Ex-Schwimmstar Alexander Popow. In der UEFA-Exekutive sitzt Alexander Djukow, der Präsident des russischen Fußball-Verbands. Er ist auch in führender Position beim Energieriesen Gazprom tätig.