Überschallflieger Concorde - 50 Jahre Jungfernflug
Sie war das Lieblingsflugzeug der Schönen und Reichen. 50 Jahre nach ihrem Jungfernflug bleibt die Concorde ein Mythos - auch wenn der Überschallflieger seit Jahren außer Dienst ist.
Schlank und elegant
Der elegante Flieger mit den Deltaflügeln und seiner charakteristischen, hydraulisch absenkbaren "Nase" brachte ein Stück Zukunft in die Gegenwart - bei einer Reisegeschwindigkeit von deutlich über 2000 Stundenkilometern - für Experten: Mach 2.
Alles andere als ökologisch
Sie war ein Mythos - wirtschaftlich aber ein Reinfall. Zu teuer, zu laut und der Kerosin-Verbrauch immens. Über 25.600 Liter verbrauchte die Concorde pro Stunde - und das bei maximal 128 Passagieren. Ursprünglich sollten 1370 dieser Überschallflugzeuge gebaut wurden - am Ende wurden es nur 20.
In dreieinhalb Stunden von Paris nach New York
Nur 29 Minuten dauerte der Jungfernflug des Prototypen der Concorde am 2. März 1969. André Turcat war der erste französische Pilot (Foto). Acht Jahre später nahmen Air France und British Airways den Linienverkehr nach New York auf. Die Reisezeit war nur etwa halb so lang wie in normalen Fliegern.
Flugzeug für den Jetset
Wer mit der Concorde flog, hatte die Chance im selben Flugzeug wie die Queen, der Papst, dem Model Cindy Crawford (links), dem Tennisstar Andre Agassi (Mitte) oder der Laufstegschönheit Claudia Schiffer (rechts) zu sitzen. Der Preis dafür war mit zum Teil mehreren Tausend Euro pro Ticket allerdings hoch.
Knöpfe, Schalter, Anzeigen im Überfluss
Schauplatz eines der faszinierendsten Kapitel der Luftfahrtgeschichte: Das Cockpit einer echten Concorde - zu sehen im Intrepid Sea-Air-Space Museum in New York.
Ganz schön eng
Ein Blick in die Passagier-Kabine der Concorde im Jahr 1968. Die Platzverhältnisse waren nicht gerade großzügig - doch bei lediglich dreieinhalb Stunden Flugdauer von Paris nach New York war das kein Problem.
Russen hatten die Nase vorn
Großbritannien hatte 1954 begonnen, ein Überschallflugzeug für Passagiere zu entwickeln. Frankreich, die USA und die UdSSR folgten. Als erste hob am 31.Dezember 1968 die russische TU-144 ab. Knapp drei Monate später die Concorde, bei der sich in der Zwischenzeit Briten und Franzosen zusammengetan hatten. Die TU-144 (Foto von 2009) beförderte erst Ende 1977 Passagiere.
25 Juli 2000: Der Schock
Beim Start in Paris wurde ein Reifen von einem auf der Startbahn liegenden Metallteil zerfetzt. Die Gummiteile des Reifens wurden hochgeschleudert, durchtrennten ein Kabel des linken Hauptfahrwerks, schlugen dann gegen die Unterseite der linken Tragfläche. Im Tank entstand eine Druckwelle, die ein Leck an der Tragfläche verursachte, auslaufender Treibstoff entzündete sich.
Der Anfang vom Ende
Am Ende brennt der Treibstofftank der linken Tragfläche. So stürzt die Concorde kurz nach dem Start in Paris Charles de Gaulle auf ein nahegelegenes Hotel. Alle 109 Insassen und vier Hotelmitarbeiter kommen ums Leben. Der Absturz, die Unwirtschaftlichkeit - nach dem 11.September 2001 folgte die Luftfahrtkrise - für die Concorde bedeutete das 2003 das Ende.
Nasa baut am Comeback
Vor 50 Jahren fand der Jungfernflug des Überschallflugzeugs Concorde statt. 15 Jahre nach dem letzten Flug der Concorde beauftragt die Nasa den Rüstungskonzern Lockheed Martin mit dem Entwurf und Bau des X-Plane. Er soll künftig Passagiere wieder mit Überschallgeschwindigkeit transportieren. Dabei soll der Knall in einen "Plopp" verwandelt werden, so laut wie das Zuschlagen einer Autotür.
Prototyp bis 2021
Ein Prototyp des X-Plane soll bis Ende 2021 fertiggestellt sein. Der Jet soll in etwa 16 Kilometer Höhe mit rund 1500 Kilometern pro Stunde fliegen. Für die Entwicklung erhält der Rüstungskonzern Lockheed Martin rund 247 Millionen Dollar (etwa 217 Millionen Euro). Ab 2022 will die Nasa bei Flügen über ausgewählten Regionen der USA weitere Daten sammeln.