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Übernahmepoker am deutschen Immobilienmarkt

14. Oktober 2015

Der boomende Immobilienmarkt in Deutschland dreht sich immer schneller. Branchenführer Vonovia greift nach dem zweitgrößten Anbieter Deutsche Wohnen und will dadurch eine andere Fusion verhindern.

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Vonovia Wohnungsbaugesellschaft
Bild: picture-alliance/dpa/R.Weihrauch

Der Übernahmepoker am deutschen Immobilienmarkt könnte eine neue Wendung nehmen: Die größte Immobiliengesellschaft des Landes, Vonovia, will nach eigenen Angaben vom Mittwoch die Nummer zwei, Deutsche Wohnen, übernehmen. Vonovia reagiert damit auf den geplanten Zusammenschluss von Deutsche Wohnen und LEG, der am Montag vom Bundeskartellamt genehmigt worden war.

"Sofern die Deutsche Wohnen-Aktionäre die Transaktion der Deutsche Wohnen und der LEG Immobilien AG ablehnen, werden wir ein Angebot für die Deutsche Wohnen unterbreiten", erklärte der Vorstandsvorsitzende von Vonovia, Rolf Buch. Ein Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen sei eine "tragfähigere und strategisch sinnvolle Transaktion" und bringe darüber hinaus "erhebliche Vorteile für alle Beteiligten" mit sich.

Vonovia scheut keine Kosten

Deutsche Wohnen war auf Anfrage zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober sollen die Aktionäre der Deutsche Wohnen über den Zusammenschluss mit der LEG abstimmen. Sollten sie aufgrund der neuen Lage nicht zustimmen, bietet Vonovia den Aktionären sieben Vonovia-Aktien sowie eine Barzahlung von rund 83 Euro für elf Deutsche-Wohnen-Aktien an. Insgesamt beläuft sich der Transaktionswert damit auf etwa 14 Milliarden Euro.

Vonovia selbst war im Dezember 2014 aus der Fusion von Deutsche Annigton und Gagfah hervorgegangen. Vonovia verfügt über rund 350.000 Wohnungen und stieg im September in Frankfurt am Main in den Deutschen Aktienindex (Dax) der 30 größten börsennotierten Unternehmen auf. Deutsche Wohnen hat etwa 144.000 Wohnungen in ihrem Besitz, LEG rund 110.000.

zdh/jj (dpa, afp)