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Österreich lockert Corona-Auflagen weiter

28. Mai 2021

Weil die Corona-Infektionszahlen sinken, fährt Österreich die Beschränkungen für Veranstaltungen weiter zurück. Aus dem gleichen Grund entschärft Deutschland die Einreisebeschränkungen für die Niederlande und Polen.

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Österreich Salzburger Festspiele 2020 | Wiener Philharmoniker
Die Wiener Philharmoniker bei einem Auftritt in Salzburg im August 2020Bild: DW/R. Fulker

Österreich erlaubt ab 1. Juli wieder volle Stadien, Konzertsäle und Theater - und verzichtet dabei auch auf die Maskenpflicht. Die Obergrenzen für die Besucherzahl bei Veranstaltungen im Freien und in Gebäuden fielen dann weg, erklärte Vizekanzler Werner Kogler in Wien. Voraussetzung sei immer, dass die Besucher getestet, genesen oder geimpft seien. Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen seien zudem genehmigungspflichtig.

"Ab 1. Juli kann wieder geheiratet werden, kann wieder gefeiert werden", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Auch Open-Air-Konzerte mit Stehplätzen könnten wieder stattfinden. Während die Maskenpflicht bei Veranstaltungen wegfällt, bleibt sie zum Beispiel in Supermärkten und in Bussen und Bahnen bestehen.

Grundlage für alle anstehenden Lockerungen sei die insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung sowohl bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wie auch bei der immer geringeren Belegung der Klinikbetten mit Corona-Patienten, sagte Kurz. Als weiterer Schritt werde der Platzbedarf für Kunden im Handel bereits ab 10. Juni von 20 auf 10 Quadratmeter pro Kunde halbiert. Die Sperrstunde werde von 22 Uhr auf Mitternacht verlegt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt aktuell bei etwa 40.

Kanzler warnt vor Übermut

"Werden wir nicht übermütig, bleiben wir nach wie vor vorsichtig, mahnte Kurz vor allem mit Blick auf die nächsten Wochen. Steigende Infektionszahlen seien zwar aufgrund der Öffnungen möglich, aber sie allein seien nicht entscheidend. "Relevant für uns ist die Lage in den Spitälern", so Kurz. Hier sei aber angesichts des Impffortschritts nicht davon auszugehen, dass sich die Lage wieder zuspitze. Er sei froh, dass das Versprechen eines weitgehend normalen Sommers erfüllt werden könne, so der Regierungschef.

Für viele Einreisende entfällt ab 1. Juli die Pflicht, sich vor Grenzübertritt online zu registrieren. Wer die Grenze überquert, muss aber weiterhin getestet, genesen oder geimpft sein. Das Alter für die Testpflicht steigt ab 1. Juli von zehn auf zwölf Jahre.

Erleichtert über die Öffnungen auch in der Kultur zeigte sich Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. "Die Kunst- und Kulturbranche hat stark unter dieser Pandemie gelitten, sie hat sich aber auch resilient und kreativ im Umgang mit der Krise gezeigt", so die Staatssekretärin. Die großen Sommerfestivals hätten nun eine Planungsperspektive.

Reisebeschränkungen für Niederlande gemildert

Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen entschärft die Bundesregierung die Einreisebeschränkungen für mehrere EU-Länder. Die Niederlande und Zypern werden am Sonntag (30. Mai) vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft, wie das Robert Koch-Institut bekanntgab. Damit wird die generelle Quarantänepflicht für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Durch einen negativen Corona-Test bei Einreise kann man dann zehn Tage Isolation umgehen.

Niederlande Restaurants Eröffnung Außengastronomie
Die Lebensfreude ist zurück: Diese Cafe-Terrasse in Den Haag lockt wieder viele Gäste anBild: Marco De Swart/ANP/AFP/Getty Images

Drei weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union werden ganz von der Liste der Risikogebiete gestrichen: Polen, Ungarn und Bulgarien, ebenso wie Liechtenstein und Monaco. Auch einzelne spanische Regionen fallen aus der Liste. Konkrete Auswirkungen hat das für Reisende, die auf dem Landweg nach Deutschland kommen. Sie sind dann auch von der Testpflicht nach Einreise befreit. Flugreisende aus diesen Ländern müssen dagegen weiter einen negativen Corona-Test vorweisen können.

Als Hochinzidenzgebiete werden in der Regel Länder eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Sieben-Tage-Inzidenz) über 200 liegt. Als Risikogebiete gelten Länder mit einer Inzidenz über 50. Mit den neuen Einstufungen sinkt die Zahl der weltweit als Hochinzidenzgebiete eingestuften Länder von 30 auf 28. Die Zahl der Risikogebiete liegt allerdings weiterhin weit über 100. In die höchste Risikokategorie der Virusvariantengebiete mit besonders strikten Reisebeschränkungen fallen Großbritannien sowie elf Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika.

kle/uh (dpa)