Ölkatastrophe 2010: BP scheitert mit Klage
8. Dezember 2014Beim Versuch, milliardenschwere Schadensersatzzahlungen im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe von 2010 im Golf von Mexiko anzufechten, hat der britische Ölkonzern BP einen herben Rückschlag erlitten. Der oberste US-Gerichtshof lehnte den Einspruch von BP zu einer Entschädigungseinigung aus dem Jahr 2012 ab. Die Briten hatten das Abkommen damals zwar unterzeichnet, argumentierten aber anschließend, dass die Einigung zu ihrem Nachteil ausgelegt worden sei. Dabei sei BP gezwungen, auch Unternehmen Schadenersatz aus dem Entschädigungsfonds zu zahlen, die ihre vermeintlichen Schäden nicht richtig nachgewiesen hätten, diese aber trotzdem auf die Umweltkatastrophe vom April 2010 zurückführen wollten.
Schlimmste Ölpest in der US-Geschichte
Bei der Katastrophe im April 2010 war die Plattform "Deepwater Horizon" nach einem Brand gesunken, elf Arbeiter kamen ums Leben. 87 Tage lang lief Öl in den Golf von Mexiko, erst dann konnte BP das Leck schließen. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste schwer geschädigt. Die insgesamt fast 800 Millionen Liter waren die schlimmste Ölpest in der US-Geschichte. Im September hatte ein Bundesgericht in New Orleans dem Ölkonzern die Hauptschuld an dem Desaster zugewiesen. Der Konzern handelte demnach grob fahrlässig. BP hat insgesamt 43 Milliarden Dollar für absehbare Kosten einkalkuliert.
Trotz der Entscheidung des Supreme Courts erklärte BP weiter dagegen anzukämpfen, dass die Entschädigungen zu unrecht eingefordert würden. Die Anwälte der Gegenseite begrüßten den Gerichtsbeschluss dagegen als "großen Sieg" für die von der Ölpest betroffene Golfregion.
pab/ det (dpa, rtr, afp)