Ökostrom schießt in die Höhe
6. Januar 2013Der Marktwert des Stroms betrug nur einen Bruchteil dessen: An der Börse, wo die Erzeuger den Strom verkaufen müssen, erhielten sie dafür nur 2,9 Milliarden Euro. Zusammen mit den Einnahmen, die über die Umlage nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz erzielt wurden, verdienten Deutschlands Ökostromerzeuger damit erstmals mehr als 20 Milliarden Euro.
Zuviel Optimismus bei der Preisentwicklung
Die Zahlen sind einer neuen Übersicht der Betreiber des Stromnetzes zu entnehmen, aus der die Zeitung zitiert. Die Netzbetreiber waren für 2012 von einem Ökostromangebot im Wert von 17,6 Milliarden Euro und höheren Börsenpreisen von rund 4,9 Milliarden Euro ausgegangen. Die Schätzungen für die Preis-Entwicklung an der Börse erwiesen sich damit klar als zu optimistisch.
Besonders zulegen konnte die Solarenergie. Trotz einer Förderkürzung wurden in Deutschland noch nie so viele Solaranlagen neu installiert wie 2012. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wurden im Dezember noch einmal neue Anlagen mit einer Leistung von 360 Megawatt gemeldet. Damit stieg die installierte Gesamtleistung im abgelaufenen Jahr auf rund 7630 Megawatt. 2011 hatte die Leistung von Solarstrom in Deutschland noch bei 7500 Megawatt gelegen.
Ein Ende des Booms ist schon in Sicht
Laut Bundesumweltministerium ist aber damit zu rechnen, dass sich der Zubau von Solaranlagen abbremst. Seit Oktober greife die beschlossene Förderkürzung, der zuvor geradezu unkontrollierte Photovoltaik-Ausbau gehe erkennbar zurück.
haz/kle (dpa, dapd)