Ältester Mensch Europas gestorben
16. Dezember 2017Ana Vela Rubio sei am Freitag im Alter von 116 Jahren in einem Seniorenheim in Barcelona gestorben, berichteten spanische Medien. Die am 29. Oktober 1901 in Andalusien geborene Rentnerin war laut der internationalen "Gerontology Research Group" (GRG) der älteste Einwohner Europas und der drittälteste Mensch der Welt. Die Liste führt die am 4. August 1900 geborene Japanerin Nabi Tajima an.
Kaum gesundheitliche Probleme
Vela Rubio, eine ehemalige Schneiderin, wurde in Südspanien geboren, lebte aber schon seit den 1940er Jahren in Katalonien, wie die Zeitung "El País" berichtete. Seit vier Monaten wohnte auch die 90-jährige Tochter im selben Seniorenheim. Erst vor eineinhalb Monaten hatte Vela Rubio dort ihren 116. Geburtstag gefeiert. Zeitlebens habe sie kaum gesundheitliche Probleme gehabt, dann aber mit 109 Jahren einen Oberschenkelbruch erlitten, der operiert werden musste. Danach habe sich ihr Zustand verschlechtert.
"Sie ist friedlich in ihrem Bett eingeschlafen, ohne zu leiden", hieß es aus dem Seniorenheim. Erst im April war die Italienerin Emma Morano gestorben, der letzte noch lebende Mensch, der im 19. Jahrhundert geboren worden war. Seit Mai 2016 hatte sie für knapp ein Jahr als ältester Mensch der Welt im Guinness-Buch der Rekorde gestanden. Die älteste Europäerin ist nach dem Tod Vela Rubios nun erneut eine Italienerin: Die 115-jährige Giuseppina Projetto.
Forscher gehen von künftiger hoher Lebenserwartung aus
Die bisher älteste Person der Welt wurde 122 Jahre alt. Seither hat kein weiterer Mensch ein derart hohes Alter erreicht. Ein israelischer Forscher geht jedoch davon aus, dass Menschen in Zukunft noch deutlich länger leben könnten. "Es ist möglich, dass Menschen die Grenze von 120 überschreiten und sogar bis zu 140 Jahre alt werden", sagte Chaim Cohen von der Universität Bar Ilan, der sich mit der Molekularbiologie des Alterns beschäftigt, der Deutschen Presse-Agentur. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen sei binnen eines Jahrhunderts dank besserer Hygiene, Medikamente und Impfungen deutlich gestiegen. "Während früher 70 Prozent der Menschen an Infektionen starben, sterben heute 70 Prozent der Menschen an Alterskrankheiten", sagte Cohen.
as/cgn (dpa, ara)