Zweieinhalb Jahre Haft für Bombenbauer
4. Juli 2016Nun ist der Bombenbauer und mutmaßliche Islamist Halil D. zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt befand den Mann aus Oberursel im Taunus allerdings nur der Urkundenfälschung und des verbotenen Waffen- und Sprengstoffbesitzes für schuldig. Den Hauptvorwurf, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, hatte das Gericht bereits zuvor fallen gelassen.
Der türkischstämmige 36-Jährige soll nach Ermittlererkenntnissen Kontakte in die salafistische Szene gehabt haben, wirkte im Prozess aber auch verwirrt. Das Gericht blieb mit seinem Urteil knapp unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die zwei Jahre und neun Monate gefordert hatte. Der Verteidiger hatte dagegen auf 14 Monate zur Bewährung plädiert, die mit der Untersuchungshaft bereits verbüßt wären.
Rohrbombe im Keller
Halil D. wurde deshalb auffällig, weil er unter falschem Namen explosive Chemikalien in einem Baumarkt gekauft hatte. Außerdem war er nachts ohne triftigen Grund in der Nähe der Rad-Rennstrecke unterwegs gewesen. Zudem wurde im Keller des Angeklagten außer verschiedenen Waffen und Munition eine funktionsfähige Rohrbombe gefunden. Allerdings konnte im Prozess nicht geklärt werden, wie alt diese Bombe war. Der Angeklagte hatte gesagt, er habe die Bombe bereits im Alter von 16 Jahren zusammengebaut, also um das Jahr 1996 herum, und dann vergessen.
Das Radrennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" wurde kurzfristig abgesagt, weil angenommen worden war, dass Halil D. zuvor die Strecke ausgespäht hatte.
as/jj (dpa, afp, ape)