Zwei Tote bei Angriff auf Moschee
30. Januar 2019Auf den Philippinen sind bei einem neuen Angriff auf ein Gotteshaus zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei um muslimische Geistliche, die sich in einer Moschee in der Großstadt Zamboanga City im Süden des Landes aufhielten. Die Männer wurden im Schlaf von einer Granate überrascht, die Unbekannte kurz nach Mitternacht auf die Moschee abfeuerten.
Erst am Sonntag waren im Süden der Philippinen bei einem Bombenanschlag auf eine katholische Kathedrale mindestens 21 Menschen getötet worden. Polizei und Armee warnten vor Spekulationen über einen Zusammenhang zwischen beiden Taten. Trotzdem vermuten Viele, dass es sich bei dem Anschlag auf die Kamahaldikaan-Moschee in Zamboanga City um einen Racheakt handeln könnte.
Der Anschlag auf die Kathedrale der Stadt Jolo war nach Angaben von Staatschef Rodrigo Duterte von einem Selbstmordattentäter und dessen Frau verübt worden. Der Mann habe sich am Sonntag während der Messe in die Luft gesprengt und seine Frau habe einen Sprengsatz platziert, sagte Duterte am Dienstag vor Journalisten in Manila. Die Frau sei flüchtig.
Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte den Anschlag für sich reklamiert. Die Gruppe sprach nach Angaben des auf die Auswertung islamistischer Websites spezialisierten US-Unternehmens Site von zwei Selbstmordattentätern. Die philippinischen Behörden machen für den Anschlag die militante Islamistengruppe Abu Sayyaf verantwortlich, die dem IS die Treue geschworen hat. "Wir sind uns dessen sicher", bekräftigte Duterte.
Bei der Suche nach Tatbeteiligten wurde am Dienstagabend ein 62 Jahre alter Mann von einem Spezialkommando erschossen. Nach Angaben der Behörden leistete er Widerstand, als Sicherheitskräfte die Wohnung eines verdächtigen Islamisten durchsuchten.
Die Philippinen mit ihren mehr als 100 Millionen Einwohnern sind das einzige Land Südostasiens mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit. Im Süden kämpfen muslimische Rebellen seit Jahrzehnten für mehr Autonomie und auch für einen eigenen Staat. Zamboanga City ist mit mehr als 800.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes.
stu/sti (dpa, afp, ap)