Aufforstung in Brasilien im einstigen Regenwald
28. Januar 2021Vom einstigen gigantischen Atlantischen Regenwald sind gerade mal 20 Prozent übrig – der Rest wurde abgeholzt. Dabei ist der Wald für Millionen Brasilianer rund um die Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro lebensnotwendig. Die Bergregion Serra da Mantiqueira im Bundesstaat Minas Gerais versorgt mit ihren großen Flussbecken die riesigen Ballungszentren im Südosten Brasiliens mit Wasser und Energie. Ohne dieses Gebiet würden die Großstädte noch weiter austrocknen.
Unter dem Namen „Schutzplan der Serra da Mantiqueira" soll nun ein umfassendes Waldrestaurierungsprogramm die Mata Atlântica und ihre Wasserquellen schützen: Mehr als 400 Gemeinden, lokale Firmen, Universitäten aus dem ganzen Land und vor allem engagierte NGOs arbeiten dafür zusammen – unterstützt von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Es soll vor allem Landwirte und Unternehmen zum Schutz der Mata Atlântica bewegen, indem diese Teile ihrer Ländereien wiederaufforsten oder CO2-Zertifikate kaufen, mit denen diese Restaurierung finanziert wird.
Die Schwestern Ana Paula und Flávia Balderi gründeten bereits als Teenager die Umweltorganisation Copaíba und setzen sich damit für die Wiederaufforstung des Atlantischen Regenwalds ein. Im großen Stil pflanzen sie Bäume und liefern Setzlinge in die gesamte Region. Auch in die Gemeinde Extrema, wo ein erfolgreiches Pilotprojekt den Grundstein für die übergreifende Zusammenarbeit legte.
Projektname: Das Wiederaufforstungsprogramm Schutzplan der Serra da Mantiqueira wird durch die Internationale Klimainitiative (IKI) unterstützt. Sie fördert Wiederaufforstung in ganz Brasilien im Rahmen des IKI-Projekts Erschließung der wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Verbreitung von Wald- und Landschaftswiederherstellung in Brasilien.
Projektziel: Das IKI-Projekt unterstützt Politik und Wirtschaft sowie Landbesitzende, NGOs und Gemeinden in Brasilien mit Daten und Richtlinien für die Wiederaufforstung bei der Entwicklung effektiver Maßnahmen. Es bringt Akteure zusammen und entwickelt neue Finanzierungsmechanismen. Das Projekt soll eine großflächige Waldrestaurierung in Brasilien vorantreiben. 12 Millionen Hektar Waldlandschaften will die brasilianische Regierung im Rahmen ihres national bestimmten Klimaschutzbeitrags bis ins Jahr 2030 wiederherstellen.
Im Rahmen des Schutzplans der Serra da Mantiqueira sollen 1,5 Millionen Hektar Atlantischer Regenwald restauriert werden.
Projektfinanzierung: Das IKI-Projekt verfügt insgesamt über 3.344.732,00 € Förderung durch das deutsche Umweltministerium, die vor allem für Vernetzung, Informationsaustausch, Bewusstseinsbildung, Studien und Publikationen landesweiter Aufforstungsprojekte verwendet wird. Im Rahmen des Schutzplans der Serra da Mantiqueira finanzieren die Projektpartner ihre Aufforstung selbst, z.B. über den Verkauf von CO2-Zertifikaten, Spenden, Firmenpartnerschaften.
Partnerorganisationen: Durchführungsorganisation des IKI-Projekts ist das World Resources Institute (WRI). Politische Partner sind das brasilianische Umweltministerium, die Brazilian Corporation of Agricultural Research und die Brazilian Development Bank. Durchführungspartner sind das International Institute for Sustainability in Brasilien, The Atlantic Forest Restoration Pact und das World Resources Institute (WRI).
Im Rahmen des Schutzplans der Serra da Mantiqueira arbeiten über 400 Gemeinden, Unternehmen, Universitäten und NGOs zusammen. Darunter die Gemeinde Extrema mit ihrem Pilotprojekt Schutzplan des Wassers (Plano Conservador das Aguas / The Water Conservation Plan) und die Umweltschutzorganisationen The Nature Conservancy – Projektpartner der ersten Stunde – sowie Copaíba.
Projektdauer: Das IKI-Projekt hatte eine Laufzeit vom 07/2017 bis 12/2020. Das Programm Schutzplan der Serra da Mantiqueira läuft weiter.
Ein Film von Bianca Kopsch