Zwei Deutsche auf Oscar-Shortlist
22. Dezember 2021Die Oscar-Akademie in Beverly Hills im US-Bundesstaat Klaifornien hat die mit Spannung erwarteten Nominierungen für die begehrte Trophäe bekannt gegeben: Maria Schraders Science-Fiction "Ich bin dein Mensch" schaffte es in der Sparte "International Feature Film" unter die letzten 15 Bewerber.
Die Geschichte der Wissenschaftlerin Alma, die sich in einen humanoiden Roboter verliebt, hatte schon die Jury beim Deutschen Filmpreis überzeugt. Dafür gab es Anfang Oktober gleich vier Lolas: für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch (Jan Schomburg & Maria Schrader) und die beste Hauptdarstellerin, Maren Eggert.
Im Rennen um den Oscar konkurriert Schraders Tragikomödie jetzt unter anderem mit den Filmen "Große Freiheit" (Österreich), "Drive my Car" (Japan), "The Hand of God" (Italien), "Compartment No 6" (Finnland), "Flee" (Dänemark) und "A Hero" (Iran). Insgesamt waren Bewerbungen aus 93 Ländern eingegangen.
Kein Unbekannter im Rennen um den Oscar
Auch der deutsche Komponist Hans Zimmer ist im Oscar-Rennen weitergekommen. Der 64-jährige Musiker wurde für seine Kompositionen für das Science-Fiction-Drama "Dune" und für den Bond-Streifen "Keine Zeit zu sterben" gleich zweifach nominiert. Es wäre nicht sein erster Oscar: 1995 gewann der gebürtige Frankfurter, der seit Jahrzehnten in Los Angeles lebt und zu Hollywoods erfolgreichsten Filmkomponisten zählt, den Oscar für die Musik zu "Der König der Löwen". Insgesamt elf Mal war Zimmer schon nominiert, zuletzt 2018 mit der Filmmusik für Christopher Nolans Kriegsdrama "Dunkirk".
In der Kategorie "Beste Filmmusik" ist Zimmers britischer Kollege Jonny Greenwood mit dem Soundtrack für "The Power of the Dog" und für "Spencer" ebenfalls gleich zwei Mal auf der Shortlist gelandet. Weitere Kandidaten sind Alexandre Desplat ("French Dispatch"), Germaine Franco ("Encanto") und Alberto Iglesias ("Parallele Mütter").
Kurzfilm-Nominierung für Filmakademie-Absolventen
Eine wichtige Hürde in Richtung Oscar hat auch der der jordanische Regisseur Murad Abu Eisheh, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, genommen, als er es in der Sparte "Live-Action-Kurzfilm" unter die letzten 15 Anwärter schaffte. Den Studenten-Oscar hatte er schon verliehen bekommen, jetzt greift er nach der Kurzfilm-Trophäe. 145 Short Films waren eingereicht worden. Eisheh erzählt in "Tala'vision" die berührende Geschichte eines kleinen Mädchens im vom Krieg zerrütteten Syrien, dessen Fenster zur Welt ein Fernseher ist.
Am 8. Februar 2022 gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die endgültigen Nominierungen für die 94. Academy Awards bekannt. Wer am Ende die Trophäen mit nach Hause nehmen kann, wird am 27. März bei einer feierlichen Gala in Los Angeles verkündet.
suc/pg (dpa, AFP)