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Brasilien sperrt WhatsApp

17. Dezember 2015

Für 48 Stunden müssen die Brasilianer auf den Messenger-Dienst verzichten. Ein Gericht will WhatsApp wegen mangelnder Kooperation bestrafen. So direkt hat sich noch kein Land mit der Facebook-Tochter angelegt.

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Ein Brasilianer schaut auf sein Smartphone (Foto: AFP)
Bild: Antonio Scorza/AFP/GettyImages

Ein Gericht in São Bernardo do Campo im Bundesstaat São Paulo hatte kurzfristig die Blockade von Mittwochabend 23.30 Uhr bis Freitagabend angeordnet. Das Unternehmen soll in einem Strafverfahren die Behörden nicht unterstützt haben. Worum es in dem strittigen Strafverfahren geht, war zunächst unklar.

Im Februar hatte eine Berufungsinstanz eine landesweite Blockade zurückgewiesen. Damals ging es laut Medienberichten um die Herausgabe von Daten an die Polizei im Zusammenhang mit einem Pädophilie-Fall.

"Betet für WhatsApp"

Im aktuellen Fall soll WhatsApp auf einen Gerichtsbeschluss vom 23. Juli nicht reagiert haben. Am 7. August sei die Blockade angedroht worden. Da wieder keine Reaktion erfolgt sei, habe die Staatsanwaltschaft die bisher beispiellose Sperrung im fünftgrößten Land der Welt verfügt.

In ersten Reaktionen reagierten die Brasilianer mit Humor auf den Ausfall der Kommunikationsplattform. "Betet für WhatsApp" und: "Lasst uns küssen, bis WhatsApp wiederkommt", lauteten Kommentare bei Twitter.

Über WhatsApp können unter anderem kostenlos Nachrichten, Fotos, Videos und Sprachmitteilungen versendet werden, auch Telefonanrufe sind bei entsprechender Internetverbindung kostenlos in alle Welt möglich. Weltweit sollen rund 900 Millionen Menschen die App nutzen.

nem/mak (dpa, afp)