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US-Raketenschild

18. Februar 2010

Aus Sicht der USA ist der geplante US-Raketenschild am Schwarzen Meer keine Bedrohung für Russland. Aus russischer Sicht jedoch schon: Russland will nun sogar Gegenraketen stationieren. Doch wie sinnvoll ist das?

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Graphik eines Abwehrschildes mit US-Flagge im Hintergrund (Graphik: DW)
Russland versucht mit allem Mitteln den US-Raketenschild zu verhindernBild: picture-alliance/ dpa / DW-Montage

Die Verhandlungen zwischen den USA und Bulgarien über das geplante US-Raketenabwehrsystem laufen gut. Rumänien hat dem US-Plan bereits Anfang Februar zugestimmt. Der US-Abwehrschirm soll vor allem vor ballistischen Raketen aus dem Iran schützen und 2015 einsatzbereit sein. Sowohl die USA als auch Rumänien haben mehrmals unterstrichen, dass sich das System nicht gegen Russland richtet. Dennoch hat Moskau die USA aufgefordert, die neuen Pläne noch einmal ausführlich zu erläutern.

Russische Systeme nicht im Visier

Abflug einer Rakete (Foto: AP)
USA beteuern: russische Verteidigung ist nicht bedrohtBild: AP Graphics

"Wenn wir die Vereinbarung der USA mit Rumänien genauer betrachten, so muss jeder seriöse Analyst oder Diplomat in Moskau klar erkennen, dass es keine Bedrohung für Russland gibt", meint der US-Experte für internationale Beziehungen John Sitilides von Trilogy Advisers LLC in Washington.

Russische Systeme, die auf amerikanische Ziele gerichtet seien, befänden sich nicht im Visier des neuen Abwehrschirms. "Die in Rumänien stationierten Teile des geplanten Schildes liegen weit südlicher als die Laufbahn russischer Raketen, die größtenteils über den Nordpol führt. Es sind zwei völlig unterschiedliche Themen, die russischen Verteidigungskapazitäten sind keinesfalls bedroht“, so Sitilides.

Antwort Raketen in Transnistrien

Karte der von Moldawien abgefallenen Region Transnistrien, die sich 1992 zu einem unabhängigen Staat erklärt hat, aber seither nur von Rußland anerkannt worden ist (Graphik: DW)
Bild: DW

Auch der jüngste Vorschlag aus der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien, dort russische Kurzstreckenraketen zu stationieren, ist für Sitilides kein Grund zur Besorgnis.

Er glaubt, dass Moskau und Washington irgendwann sogar eine Zusammenarbeit an dem Schutzschild beschließen werden. "Russland wird erkennen, dass diese im Interesse des Landes liegt. Jegliche Drohgebärde aus Moskau - auch eine Stationierung von Raketen in Transnistrien als Antwort auf die Vereinbarung mit Rumänien und die Verhandlungen mit Bulgarien - dienen nicht den Interessen Russlands."

Autoren: Sonja Kanikova / Cristian Stefanescu

Redaktion: Mirjana Dikic / Nicole Scherschun