Zur Erinnerung an Grace Kelly
Sie war Hollywood-Diva, Oscar-Preisträgerin und Fürstin von Monaco: Am 12. November wäre Grace Kelly 90 Jahre alt geworden - wäre sie nicht 1982 bei einem Autounfall tödlich verunglückt.
"High Society"
Grace gehörte zur amerikanischen "Upper Class". Sie wuchs als drittes Kind des Millionärs John Brendon Kelly auf. Ihr Vater, ein erfolgreicher Geschäftsmann, stammte aus Irland, die Mutter aus Deutschland. Fast alle in der Familie waren Sportskanonen, Grace begeisterte sich mehr für Theater und Film. Als sie 1955 einen Oscar bekam, soll ihr Vater gefragt haben, was zur Hölle das denn sei.
Vulkan unter dem Eis
Der britische Regisseur Alfred Hitchcock erkannte früh, was für ein leidenschaftliches Temperament in der kühl wirkenden Grace steckte. Er besetzte sie anders als die amerikanischen Regisseure, die in ihr nur das adrette "Irish-American Girl" sahen. Und dann noch "German" zu sein, war zu der Zeit ein Makel in Hollywood. Ihre Familie mütterlicherseits stammte aus Düsseldorf.
"Das Fenster zum Hof"
Hitchcock wurde Kellys Mentor und Bewunderer: drei Filme, die heute absolute Filmklassiker sind, drehte er mit der kühlen, leicht unnahbaren Blonden, die in Wahrheit brünette Haare hatte. Filmpartner James Stewart, dessen Verlobte Grace in dem Thriller "Das Fenster zum Hof" spielt, schwärmte nach den Dreharbeiten von ihrer "German Pünktlichkeit" und Disziplin, Basis ihrer Karriere.
"Über den Dächern von Nizza"
1955 wurde für Grace Kelly zum Schicksalsjahr: Im Anschluss an die anstrengenden Dreharbeiten in Südfrankreich (Foto: "Über den Dächern von Nizza") blieb die junge Schauspielerin noch in Europa. Bei einem arrangierten Presse-Termin der Zeitschrift "Paris Match" lernte sie den Fürst von Monaco Rainier III. kennen. Im Januar 1956 verlobte sich das Paar. Ihre Hollywood-Karriere war damit zu Ende.
Traumhochzeit vor Millionenpublikum
Unter starker Anteilnahme der Weltöffentlichkeit fand am 18. April 1956 die Hochzeit des monegassischen Fürstenpaares statt: 30 Millionen Menschen sahen die Zeremonie live im Fernsehen. Aber das Glück, das der Vater von Grace mit zwei Millionen sponserte, hatte seinen Preis: Ihre US-amerikanische Staatsbürgerschaft und ihr Leben als Schauspielerin musste sie für immer aufgeben.
Leben im Palast der Sehnsucht
Ihre neue Rolle als Landesmutter des kleinen Stadtstaates Monaco füllte Fürstin Gracia Patricia anfangs mit Freude aus: Zwei Töchter, ein Sohn wurden geboren. Ihr privates Familienleben blieb im Blickfeld der internationalen "Yellow Press", aber die Mauern des Grimaldi-Palastes schirmten das ab. Später wurde er zu einem goldenen Käfig, der ihr oft die Luft zum Atmen nahm.
Stilikone für Generationen
Grace musste streng auf die höfische Etikette achten: Alles war vorgeschrieben und nach strengem Protokoll geregelt. Die vornehme Zurückhaltung, die ihr als Regentin auferlegt wurde, machte ihr oft zu schaffen. Nur beim Einkaufsbummel konnte sie aus sich rausgehen: die berühmte Handtasche des Luxuslabels Hermès ("The Kelly Bag") und ihre eleganten Frisuren machten sie zur Stilikone ihrer Zeit.
Als Hollywood-Star unsterblich
Außerhalb von Hofetikette und offiziellen Verpflichtungen war die Fürstin eine andere. "Nenn' mich einfach Grace", begrüßte sie vertraute Menschen. Am 14. September 1982 starb Grace Kelly nach einem schweren Autounfall - mit nur 52 Jahren. Bis heute sind die rätselhaften Umstände ungeklärt. Ähnlich tragisch wie später bei Lady Di. Am 12.11. wäre Grace Kelly 90 Jahre alt geworden.