Zum Tod von Regisseur Jean-Marc Vallée
27. Dezember 2021Wie US-Medien übereinstimmend berichteten, wurde der Filmregisseur und Produzent Jean-Marc Vallée am Weihnachtswochenende in seiner Hütte nahe Québec City tot aufgefunden. Seine Pressesprecherin Bumble Ward bestätigte seinen "unerwarteten" Tod, äußerte sich indes aber noch nicht zu den näheren Umständen.
Nach dem von der Kritik eher zurückhaltend aufgenommenen Kostümfilm "Victoria, die junge Königin" mit Emily Blunt in der Titelrolle, erlangte der in Montreal aufgewachsene Regisseur 2013 internationale Bekanntheit mit dem biografischen Drama "Dallas Buyers Club". Für den Film erhielt Matthew McConaughey den Oscar als bester Hauptdarsteller, Jared Leto, den als bester Nebendarsteller.
Viel beachtet wurde anschließend auch Valleés Film "Der große Trip - Wild" von 2014. Darin arbeitete er erstmalig mit Reese Witherspoon zusammen, die er 2017 dann auch für "Big Little Lies" besetzte. Die HBO-Serie erhielt acht Emmys.
Talent und Vision
Produzent Nathan Ross äußerte sich geschockt über den Tod seines langjährigen Kollegen. "Jean-Marc stand für Kreativität, Authentizität und dafür, Dinge anders zu machen", zitierten ihn die US-Medien "Variety" und "Hollywood Reporter". Jeder, der mit ihm zusammengearbeitet habe, habe sein Talent und seine Vision erkennen können.
Unter anderem war Vallée für seine kreative Regiearbeit bekannt: Er setzte häufig auf natürliches Licht und verwendete Kameras, die in der Hand gehalten werden. Seinen Darstellern erlaubte er es außerdem, mit dem Drehbuch zu improvisieren und sich an den Szenen-Drehorten frei zu bewegen.
Jean-Marc Vallée hinterlässt zwei Söhne. Der jüngere, Émile, spielte unter der Regie seines Vaters unter anderem in "C.R.A.Z.Y" mit, einem ebenfalls vielfach prämierten Film.
st/ash mit dpa/rtr