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Zoom nutzt die Krise

2. März 2021

Ein Zuwachs von weit mehr als 300 Prozent, und das mitten in der Corona-Krise. So etwas nennt man Krisengewinner - die Zahl stammt von Zoom, dem Anbieter von Videokonferenzen. Der Markt boomt.

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Zoom | Videokonferenzdienst
Bild: Andre M. Chang/dpa/picture alliance

Im vergangenen letzten Quartal seines Geschäftsjahrs sprang der Umsatz von Zoom um genau 369 Prozent auf 882,5 Millionen Dollar, wie das Unternehmen aus Kalifornien am Montagabend mitteilte. Inzwischen kommt Zoom Video auf rund 467.000 Kunden mit mehr als zehn Mitarbeitern. Das entspricht einem Plus von 470 Prozent.

Zunehmend entschieden sich Anwender, die den Dienst seit Ausbruch der Pandemie regelmäßig nutzen, für ein kostenpflichtiges Abomodell, so Zoom. Dadurch kletterte auch der für die Aktionären anfallende Gewinn auf rund 260 Millionen Dollar.  Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn noch lediglich 15,3 Millionen Dollar betragen.

Zoom ist für viele Menschen im Homeoffice zum Synonym für Videokonferenzen geworden, mit denen sich Mitarbeiter austauschen und Kundengespräche führen können. Auch Schüler und Lehrer nützen den Dienst. Dabei ist das 2011 in San Jose gegründete Unternehmen, nicht konkurrenzlos. Videoanrufe und -konferenzen sind beispielsweise auch über die Teams-Bürosoftware von Microsoft, über Web-Ex von Cisco oder über Angebote von Google oder Facebook möglich.

Screenshot Youtube/394th District Court of Texas - Live Stream
Videokonferenzen als neuer Alltag - mit vielfältigen Nutzern... (Archivbild Zoom-Konferenz)Bild: Youtube/394th District Court of Texas - Live Stream

Optimistische Prognose

Bei der Vorstellung seiner Quartalszahlen am Montag prognostizierte Zoom auch für das laufende Geschäftsjahr ein kräftiges Umsatzplus und erwartet, um 42 Prozent zu wachsen. Für die Zukunft will Zoom seine starke Position bei Videokonferenzen als Brückenkopf nutzen, um sich dauerhaft auch im künftigen Büroalltag festzusetzen.

Als Schlüssel dafür gilt dem Unternehmen die Telefonie: Zoom Phone soll die bisherigen Telefonsysteme der Firmen ersetzen und gleichzeitig eine nahtlose Integration mit Videokonferenzen erlauben. Für sein Telefonie-Angebot gewann Zoom bisher allerdings erst 10.700 Kunden mit mehr als zehn Mitarbeitern

Anleger quittierten die frischen Quartalszahlen und die Prognose von Zoom mit einem Kurssprung von zeitweise rund neun Prozent im nachbörslichen Handel am Montag.

ar/hb (dpa, rtr, afp)