Zerstört durch Terroristen: Weltkulturerbe
Erstmals verhandelte der Internationale Strafgerichtshof die Zerstörung von Weltkulturerbe. Konkret ging es um die historischen Bauten im malischen Timbuktu. Doch nicht nur dort haben Terroristen Kulturerbe vernichtet.
Palmyra in Syrien
Die Terrormiliz Islamischer Staat zertrümmerte im syrischen Palmyra 2015 unter anderem den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel, mehrere Turmgräber sowie den Triumphbogen. Ein Fotograf hält hier sein Foto des Baal-Tempels von März 2014 vor die Überreste. Nach der Rückeroberung der antiken Wüstenstadt waren Archäologen erleichtert: Viele Ruinen waren weniger stark zerstört als befürchtet.
Mar Elian in Syrien
Das Kloster Mar Elian war eine der wichtigsten Pilgerstätten für syrische Christen. Es stand in Zentralsyrien bei der Stadt Karjatain und stammte aus dem 5. Jahrhundert.
Mar Elian in Syrien
2015 machte der "IS" Mar Elian dem Erdboden gleich. Im Internet zeigten die Extremisten, wie sie mit Planierraupen die Mauern niederrissen. Die Stadt ist inzwischen zurückerobert. Das Innere eines der Klostergebäude ist ausgebrannt. Auch Mar Elian soll wieder aufgebaut werden.
Al-Hadra im Irak
Al-Hadra war die Hauptstadt des ersten arabischen Königreichs. Dank seiner hohen, dicken, durch Türme verstärkten Mauern widerstand es der römischen Invasion in den Jahren 116 und 198 nach Christus.
Al-Hadra im Irak
Anfang 2015 zerstörte der "IS" Teile von Al-Hadra. Dieses Foto stammt aus einem Video der Miliz. Die Nachrichtenagentur AP konnte die Authentizität verifizieren. Der IS zertrümmerte auch Jahrtausende alte Statuen aus assyrischer Zeit im Museum der nordirakischen Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive. Die historische Stadt Nimrud sollen die Dschihadisten mit Bulldozern überfahren haben.
Bamian-Tal in Afghanistan
In der Provinz Bamian standen zwei monumentale Buddha-Statuen. Buddhistische Mönche hatten sie vor 1500 Jahren aus dem Fels gehauen. Die Figuren waren damit Zeugen der präislamischen Vergangenheit Afghanistans. Auf diesem Foto aus dem Jahr 1973 steht die mit 53 Metern Höhe damals größte Statue der Welt noch.
Bamian-Tal in Afghanistan
Radikalislamische Taliban zerstörten die beiden Statuen im Jahr 2001. Mit Panzern, Raketen und Dynamit ließen sie die Statuen beschießen. Dafür brauchten die Taliban mehrere Wochen. Seit 2003 sind die Kulturlandschaft und die archäologischen Stätten im Bamian-Tal Unesco-Weltkulturerbe.
Timbuktu in Mali
In der Oasenstadt im Norden Malis zerstörten islamistische Ansar-Dine-Rebellen 2012 mehrere Jahrhunderte alte muslimische Mausoleen. Sie begründeten ihre Taten damit, die Stätten mit den Überresten islamischer Gelehrter hätten der Heiligenverehrung gedient. Auch Minarette von Moscheen aus Lehm, wie hier abgebildet, wurden zerstört.
Timbuktu in Mali
Dieser Mann sorgte für die Gräber in den Mausoleen in Timbuktu. Auf diesem Bild aus dem Jahr 2014 betet er an einem der zerstörten Gräber. Inzwischen sieht es dort ganz anders aus, denn...
Timbuktu in Mali
... viele Mausoleen konnten mithilfe der Vereinten Nationen wieder aufgebaut werden. Sane Chirfi (rechts im Bild) kümmert sich mit seiner Familie um das Mausoleum des Heiligen Alpha Moya.