Zehn trinkfeste Fakten zu deutschem Bier
Alle Jahre wieder wird am ersten Freitag im August der Internationale Tag des Bieres gefeiert. Wir lassen Sie tief ins Glas gucken - mit knallharten Fakten zum Fachsimpeln.
Das Reinheitsgebot ist längst passé
Auch für das Bierbrauen gibt es in Deutschland Regeln. Das 500 Jahre alte Reinheitsgebot fordert, dass ein waschechtes Bier nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe enthalten darf. Doch entgegen der weitläufigen Annahme ist das Gebot nicht mehr rechtskräftig – die EU kassierte es 1987. Viele Brauereien halten sich aber dennoch an das traditionelle Gebot.
Designer-Bier ist in
Obwohl das Reinheitsgebot also schon lange nicht mehr bindend ist, sind kleine unabhängige 'Craft Beer'-Sorten erst seit kurzem erfolgreich - und das vor allem in Berlin. Viele der neuen Braumeister sind Zugezogene aus dem Ausland. Mixology.eu hatte folgende Favoriten unter den Bier-Startups: Schoppe Bräu, Heidenpeters, Ale Mania, BrauKunstKeller, Crew Republic.
Deutsche sind nicht Weltmeister im Biertrinken
Deutschland produziert zwar ein Drittel aller 15.000 Biersorten weltweit und hat 1500 Brauereien, doch beim Konsum geht die Goldmedaille an ein anderes Land. Die Deutschen trinken pro Person und Jahr ungefähr 110 Liter (das entspricht ca. 300 bis 320 Bieren) während die Tschechen ganze 140 bis 150 Liter konsumieren und damit klar in führen. Schließlich wurde das Pilsener Bier hier geboren.
Augen auf beim Bier-Kauf
Je nach Region versteht man unter "Ein Bier, bitte!" unterschiedliche Dinge. Im Zweifel bringen die Kellner einfach die lokale Sorte und fragen nicht noch einmal nach, welches Bier denn genau gemeint sein könnte. In München bekommt der Gast Helles, in Köln Kölsch und in Hamburg Pils. Wer beispielsweise in Köln nach Düsseldorfer Altbier fragt, tut sich keinen Gefallen.
Das richtige Glas
Für jede Bier-Art gibt es das passende Glas. Kölsch wird zum Beispiel in schlanken 0,2-Liter-Stangen ausgeschenkt, während das Hefeweizen aus einem hohen, großen Halbliter-Glas oder dem traditionellen Krug getrunken wird. Ein Pils-Glas sieht eher aus wie ein Weinglas mit Bierbauch.
Schwankende Prozente
Die meisten deutschen Biere haben um die fünf Prozent Alkoholgehalt. In Bayern heisst es aber: Aufgepasst! Hier haben manche Biere ein paar Prozent mehr. Die großen Ein-Liter-Krüge tun ihr übriges. Auch zu einem zünftigen bayerischen Frühstück gehört ein "Helles" unbedingt dazu. Also: Prost!
Eins kommt zum anderen
Gerade im Hinblick auf das Reinheitsgebot könnte man denken, dass alle Deutschen Bier-Puristen sind. Aber selbst die größten Feintrinker mischen ihr Bier ab und an mit anderen Getränken. Diese Mix-Getränke haben unterschiedliche Namen. Für Limo und Bier ist der geläufigste wohl Radler. Das Cola-Bier-Gemisch hat ganz unterschiedliche Bezeichnungen, darunter - farblich passend - der "Drecksack".
Buntes Bier
Während man in Polen häufig Sirup in verschiedenen Geschmacksrichtungen ins Bier gießt, ist das in Deutschland eher unüblich. Die Ausnahme ist – natürlich Berlin. In die helle Berliner Weisse kommt entweder Himbeer- oder Waldmeistersirup. Das Getränk kommt in einem flachen runden Glas und ist dann entweder pink oder grün.
Trinken erlaubt
In mach anderen Ländern müsste wahrscheinlich eine Papiertüte drüber - in Deutschland ist das öffentliche Trinken von Alkohol aber weitestgehend erlaubt. Nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, beispielsweise in Köln oder Hamburg, ist der Zug aus der Flasche oftmals verboten.
Nicht wegwerfen
Deutschland hat einen Ruf als umweltfreundliches Land, das beim Thema Recycling eine führende Rolle spielt. Auf einem Großteil der Bierflaschen ist Pfand. Plastikflaschen bringen in der Regel 25 Cent, Glasflaschen 8 Cent. Logischerweise müssen daher einige Flaschen geleert werden, damit ein Trip zum Supermarkt Sinn macht.