Zehn ikonische Konzerthäuser
Vor 60 Jahren wurde die Berliner Philharmonie eingeweiht. Mit ihr begann eine neue Ära: Berühmte Architekten setzten mit ihren Bauten Denkmäler für die Musik überall auf der Welt.
Berliner Philharmonie
Die Berliner Philharmonie war vor ihrer Eröffnung im Oktober 1963 höchst umstritten. Obwohl Hans Scharouns Entwurf bereits 1956 gewonnen hatte, verzögerten Skeptiker den Bau. Zu eigenwillig wirkten die Pläne - bis Stardirigent Herbert von Karajan die Platzierung des Orchesters inmitten des Publikums rühmte. Der Bau legte den Grundstein für moderne Konzerthaus-Architektur auf der ganzen Welt.
Opernhaus in Sydney
Sie hat die Form einer Auster oder auch eines Segelschiffs auf hoher See. Das Opernhaus in Sydney feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Mit diesem Bau schuf der Däne Jørn Utzon ein weltweit bekanntes Wahrzeichen der Musik. Die Konstruktion der weißen "Segel" erwies sich als technisch schwierig und so betrug die Bauzeit 16 Jahre, bis das Opernhaus 1973 eingeweiht wurde.
Walt Disney Concert Hall, Los Angeles
Frank O. Gehry ließ sich von der Berliner Philharmonie für die Walt Disney Hall in Los Angeles inspirieren. Auch dieses Musikhaus litt unter jahrelangen Bauverzögerungen und Kontroversen. Doch seit seiner Eröffnung im Oktober 2003 ist es ein Publikumsmagnet, der zu einer Wiederbelebung des Viertels Downtown LA führte und dem Los Angeles Philharmonic-Orchester eine Renaissance verschaffte.
Elbphilharmonie Hamburg
Auch sieben Jahre nach ihrer Fertigstellung strömen noch unzählige Gäste aus aller Welt auf die Aussichtsplattform der Elbphilharmonie. Damit konkurriert die "Elphi" in der Beliebtheitsskala sogar mit der Sixtinische Kapelle. Der Bau der Architekten Herzog & de Meuron dauerte zehn statt drei Jahre und verschlang 866 Millionen Euro statt den veranschlagten 77. Heute thront sie im Hafen von Hamburg.
Philharmonie de Paris
Pritzker-Preisträger Jean Nouvel entwarf die Philharmonie de Paris, blieb der Eröffnung 2015 aber fern. Er sah das Werk noch unvollendet, dabei war die Bauzeit bereits um zwei Jahre überschritten worden, die Baukosten hatten sich verdoppelt. Die spätere Bürgermeisterin Anne Hidalgo setzte durch, dass hier auch Popkonzerte stattfinden. Die Fassade prägen 340.000 stilisierte Vögel aus Aluminium.
Konzerthaus Harpa, Reykjavik
Ursprünglich ein privates Projekt, ging der Rohbau des Konzerthauses Harpa am alten Hafen von Reykjavik nach der Finanzkrise 2008 an die öffentliche Hand. Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson entwarf die Fassade aus Glasbausteinen, die Felsenküste und Vulkanlandschaft symbolisieren sollen. Das 2011 eröffnete Haus beherbergt das Isländische Sinfonieorchester und die Isländische Oper.
Opernhaus in Guangzhou
Im Februar 2011 wurde das Opernhaus im chinesischen Guangzhou eröffnet. Geplant wurde es von der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid, die komplett auf rechte Winkel und senkrechte Wände verzichtete. So passt sich der Bau an den Perlfluss an, an dem es liegt. Vorbild für das 42.000 Quadratmeter große Bauwerk waren Steine, die im Laufe der Zeit im Flussbett glatt geschliffen wurden.
Opern- und Kulturhaus in Valencia
Santiago Calatrava hat sich mit dem Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia verewigt. Ein Heimspiel, denn der Spanier stammt aus Valencia. Seit dem Jahr 2005 treten in der futuristischen Hülle mit ihren 40.000 Quadratmetern sowohl Schauspieler als auch Musiker auf. Es zählt zu den größten Opernhäusern Europas.
David Geffen Hall im Lincoln Center für Performing Arts, New York City
Die ehemalige Avery Fisher Hall wurde 1962 als Heimstätte der New Yorker Philharmoniker eröffnet, damals dirigiert von Leonard Bernstein. Seitdem hat die Unzufriedenheit mit der Akustik zu wiederholten Umbauten und Renovierungen geführt. Nach einer millionenschweren Schenkung des Medienmoguls David Geffen wurde sie umbenannt, komplett renoviert und im Oktober 2022 wiedereröffnet.
Cidade das Artes, Rio de Janeiro
Die "Stadt der Künste" in Rio de Janeiro, Sitz des brasilianischen Symphonieorchesters, ist die größte moderne Konzerthalle Südamerikas. 2013 eröffnet, wurde sie vom Pariser Architekten Christian de Portzamparc entworfen und verfügt über mehrere Konzertsäle. Sie ist von einem öffentlichen Park umgeben und sollte helfen, urbanes Leben in einen neuen Stadtteil von Rio zu bringen.