Zehn Gründe für den Bodensee
Am 20. Juli haben die Bregenzer Festspiele begonnen. Einen Monat lang wird die Oper "Madame Butterfly" von Giacomo Puccini auf der Seebühne im Bodensee aufgeführt. Das nehmen wir zum Anlass, die Region zu erkunden.
Kultur im Wasser: Bregenzer Festspiele
Der Bodensee liegt im Süden Deutschlands. Am anderen Ufer sind Österreich und die Schweiz. Touristisches Highlight auf der österreichischen Seite sind die Bregenzer Festspiele. Jeden Sommer ist dort auf dem Wasser ein spektakuläres Opern-Bühnenbild zu bestaunen. Diesmal ein zerknittertes, überdimensionales Stück Papier. Es ist die Kulisse für "Madame Butterfly" von Giacomo Puccini.
Konstanz: Größte Stadt am See
Berühmtheit am Bodensee, durch den der Rhein fließt, ist auf deutscher Seite Konstanz. Die schöne Altstadt hat eine bedeutsame Geschichte. Im 15. Jahrhundert richteten sich alle Blicke nach Konstanz. Denn hier wurden drei gleichzeitig regierende Päpste abgesetzt, ein neuer wurde in einem Kaufhaus am Bodensee-Ufer gewählt. Dieses steht noch heute am Hafen, von wo jetzt Ausflugsschiffe starten.
Mainau: die Blumeninsel
In der Nachbarschaft zu Konstanz liegt die Mainau, eine Insel. Sie gehört der gräflichen Familie Bernadotte, die dort ein kleines Paradies geschaffen hat. Gegen Eintritt kann man die wechselnden Blumenschauen bewundern. Am schönsten präsentiert sich die Mainau im Frühling. Über eine Million Frühjahrsblüher verwandeln die Insel dann in ein beeindruckendes Farbenmeer.
Reichenau: Gemüseinsel mit UNESCO-Siegel
Während auf der Mainau die Blumen in Hülle und Fülle wachsen, ist es auf der Reichenau das Gemüse. Doch nicht deshalb zählt die größte Insel im Bodensee zum UNESCO-Welterbe: Im Mittelalter war die Reichenau ein geistiges Zentrum des Abendlandes. Besonders sehenswert sind die Wandmalereien der Kirche St. Georg und die Schatzkammer im Münster.
Lindau: die Stadtinsel
Neben Mainau und Reichenau ist Lindau die dritte Insel mit der am Bodensee so typischen Endung auf "au". Hier findet der Besucher ein hübsches Städtchen, einen Hafen und eine Flaniermeile am Wasser mit zahlreichen Cafés und Bars. Mit dem Schiff bequem erreichbar: optimal für einen Tagesausflug!
Segelspaß: Wasser bis zum Horizont
Der Bodensee ist so groß, dass man wegen der Erdkrümmung niemals vom Ostufer von Bregenz aus zum Westufer nach Konstanz blicken kann. Segler können hier also stundenlang geradeaus fahren. Allerdings schlägt das Wetter sehr schnell um: Deshalb braucht jeder, der auf dem Bodensee segeln will, trotz langer Segelerfahrung immer ein Zusatzpatent. Hund Tina hat ihres wohl schon bestanden.
Meersburg: Fachwerk, Poesie und Genuss
Das Städtchen Meersburg hat sehr viel Flair: Es ist geradezu idyllisch mit seinen Fachwerkhäuschen, Cafés und Weingütern. Besonders empfehlenswert: ein Glas Weißwein vom Meersburger Müller-Thurgau. Auch ein Besuch im Alten Schloss lohnt sich. Hier lebte einst die bekannte deutsche Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.
Unteruhldingen: Blick in die Vergangenheit
In Meersburg sollte man sich am besten ein Fahrrad ausleihen, um am See entlang nach Unteruhldingen zu radeln. Dort ist nicht nur ein schönes Strandbad - gleich nebenan können rekonstruierte Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit besichtigt werden. Fundstellen unter Wasser gibt es an mehreren Orten: 2011 hat die UNESCO die Pfahlbauten rund um die Alpen als Weltkulturerbe anerkannt.
Birnau: Barock-Kleinod am Bodensee
Mit dem Fahrrad lohnt sich eine Weiterfahrt bis zur Birnau, eine barocke Wallfahrtskirche, von deren Vorplatz aus man einen herrlichen Blick über den Bodensee hat. Betritt man die kleine Kirche, ist man ganz überwältigt von all der barocken Pracht. Besonders bekannt ist der "Honigschlecker", eine Figur aus Gips von Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer.
Sternenzauber: das Konstanzer Seenachtsfest
Auch Konstanz setzt den Bodensee gern in Szene: Jedes Jahr im August verwandelt das Seenachtsfest ihn in eine spektakuläre Kulisse. Die Stadt wird zur Partymeile. Zehntausende Besucher kommen zum großen Feuerwerk. Passend zur Musik schießen die Konstanzer und ihre Schweizer Nachbarn, die Kreuzlinger, über eine Tonne Feuerwerkskörper in die Luft.