Fünf Millionen Syrer auf der Flucht
30. März 2017In Ägypten, Irak, Jordanien und Libanon registrierte das Flüchtlingshilfswerk zwei Millionen syrische Flüchtlinge, in der Türkei rund drei Millionen. Die Zunahme sei vor allem auf die kürzlich erfolgte Registrierung von mehreren 10.000 Flüchtlingen in der Türkei zurückzuführen, so das Flüchtlingshilfswerk.
UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi forderte mehr Hilfe von der internationalen Gemeinschaft. Bei einer hochkarätig besetzten Syrienkonferenz im März 2016 hatte das Flüchtlingshilfswerk an wohlhabende Länder appelliert, bis Ende 2018 eine halbe Million Menschen aufzunehmen. Bislang seien jedoch nur 250.000 Plätze geschaffen worden. "Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir 2017 und darüber hinaus unsere Anstrengungen verstärken", sagte Grandi in Genf.
6,3 Millionen Binnenflüchtlinge, 400.000 Tote
Man habe noch einen langen Weg vor sich, die Wiederansiedlung voranzutreiben, so der Flüchtlingskommissar weiter. Er plädierte erneut dafür, legale Einreise- und Aufenthaltsmöglichkeiten zu schaffen. Das UNHCR selbst tritt etwa dafür ein, in humanitären Fällen Sondervisa auszustellen oder Hochschulstipendien, Familienzusammenführungen und auch private Patenschaften zu ermöglichen.
Den Vereinten Nationen zufolge sind innerhalb Syriens 13,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Die Zahl der Binnenflüchtlinge liege bei 6,3 Millionen, 4,7 Millionen Syrer lebten in schwer erreichbaren Gebieten oder unter Belagerung. Seit dem Beginn des Konflikts haben in Europa mehr als 800.000 Syrer Asyl beantragt, rund zwei Drittel von ihnen in Deutschland und Schweden.
Im März 2011 war es in der syrischen Hauptstadt Damaskus erstmals zu größeren Protesten gekommen, aus denen sich der Bürgerkrieg entwickelte. Seit Ende Dezember gilt eine von Russland und der Türkei vermittelte Waffenruhe. Trotzdem kommt es täglich weiterhin zu Angriffen und Kämpfen. Rund 400.000 Menschen sind seit Beginn des Krieges in Syrien getötet worden.
hk/fab (dpa,kna,afp)