Rekord bei Zuwanderern in Deutschland
3. August 2015Jeder fünfte Einwohner Deutschlands hat einen Migrationshintergrund. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lebten hier im vergangenen Jahr 16,4 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln – so viele wie noch nie. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg um drei Prozent auf 20,3 Prozent.
Die Zahl der Zugewanderten ist ebenfalls stark gestiegen. Mit 10,9 Millionen waren es die meisten Zugewanderten seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Im Vergleich zu 2011 ist ihre Zahl um 10,6 Prozent gestiegen.
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen sowie der ausländischen Bevölkerung.
Fast jeder Zweite mit Hochschulabschluss
Nach Angaben der Statistikbehörde entschließen sich immer mehr Menschen mit einem hohen Bildungsniveau, nach Deutschland zu kommen. Im vergangenen Jahr hatte demnach fast jeder Zweite der seit 2011 zugezogenen 25- bis 35-Jährigen einen Hochschulabschluss. Bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund liegt der Anteil aktuell bei etwa 24 Prozent.
Vor allem die Zahl der Zuwanderer aus der Europäischen Union ist den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren mit einem Plus von 18 Prozent stark angestiegen. Die meisten von ihnen kamen aus dem Osten und Süden Europas. Aus dem Rest der Welt kamen vorwiegend Syrer, Chinesen und Inder.
Der häufigste Grund für die Zuwanderung sind der Analyse zufolge Verwandte, die bereits in Deutschland leben. 37 Prozent der Zuwanderer sind deshalb seit 1960 immigriert. An zweiter Stelle steht mit rund 18 Prozent die Chance auf eine Beschäftigung. Die Mehrheit der nach 2008 Zugewanderten hatte bereits vor ihrer Ankunft einen Job in Deutschland sicher.
fab/ml (epd, kna, destatis.de)