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Zahl der Flüchtlinge auf Rekordniveau

1. Juli 2015

In der ersten Jahreshälfte sind so viele Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gekommen, dass die Vereinten Nationen von historischen Dimensionen sprechen. Ein Großteil von ihnen hat ein Recht auf Schutz.

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Flüchtlinge aus Albanien auf einem Boot (Foto: Getty)
Bild: AFP/Getty Images/E. Cabanis

Rund 137.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Jahresbeginn über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stellt das einen Zuwachs von 83 Prozent dar, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf mitteilte. "Europa erlebt eine maritime Flüchtlingskrise von historischem Ausmaß", sagte UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. Während der warmen Sommermonaten sei zudem mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien

Nach seinen Worten handelt es sich bei den meisten Ankömmlingen nicht um Wirtschaftsflüchtlinge. Ein Drittel der in Italien und Griechenland aufgenommenen Menschen seien Personen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Sie besäßen damit fast durchgängig Flüchtlingsstatus. Auch bei den zweit- und dritthäufigsten Nationalitäten Afghanistan und Eritrea sei zumeist von einem Schutzstatus auszugehen.

Männer und Frauen im türkischen Grenzgebiet zu Syrien mit Kindern und ihrem Hab und Gut (#Foto: Reuters)
Flüchtlinge aus Syrien kommen auch auf dem Landweg über die Türkei nach EuropaBild: Reuters/U. Bektas

Verlagerung auf die Türkei

Europa müsse dies in der Debatte über Bootsmigranten berücksichtigen, forderte Guterres. Laut seinem Bericht verlagerte sich die Hauptroute der Migranten von der Passage nach Italien hin zur Türkei und Griechenland. In Griechenland stünden jedoch weniger als 2000 Aufnahmeplätze zur Verfügung. Inzwischen reisten täglich 1000 Menschen von Griechenland nach Mazedonien weiter, verglichen mit 200 vor wenigen Wochen.

Es gebe zahlreiche Berichte von Missbrauch und Gewalt gegen Migranten. "Europa hat eine klare Verantwortung für die Menschen, die Schutz vor Kreig und Verfolgung suchen", so Guterres. Jeder europäische Staat müsse seinen "gerechten Anteil" an der Bewältigung der Flüchtlingskrise tragen.

uh/mak (afp, mak)