Asylbewerber-Zahl in Europa zurückgegangen
5. Juli 2017Die Zahlen nannte die EU-Asylagentur EASO in Brüssel bei der Vorstellung ihres Berichts für 2016. In den ersten Monaten des laufenden Jahres setzte sich demnach der Rückgang der Bewerberzahlen fort.
Das fünfte Jahr in Folge wurden die meisten Anträge in Deutschland registriert, nämlich 745.155. Laut dem Europäischen Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) folgten dann mit weitem Abstand Italien (122.960), Frankreich (84.270), Griechenland (51.110) und Österreich (42.255). Griechenland war seit 2012 nicht mehr unter den fünf Hauptaufnahmeländern gewesen, obwohl dort in den vergangenen Jahren ein Großteil der Migranten erstmals europäischen Boden betrat. Denn die EASO-Zahlen beziehen sich auf die Asylanträge, nicht auf die eingereisten Migranten. Von diesen zogen insbesondere vor der Schließung der sogenannten Balkanroute viele aus Griechenland weiter nach Norden.
Syien, Afghanistan, Irak, Pakistan und Nigeria
Das Bürgerkriegsland Syrien blieb Hauptherkunftsland, gefolgt von Afghanistan, Irak, Pakistan und Nigeria. Insgesamt 61 Prozent der Asylbewerber seien in erster Instanz anerkannt worden, teilte das EASO weiter mit. Einen spürbaren Rückgang um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr gab bei Anträgen unbegleiteter Minderjähriger. 65.000 Kinder und Jugendliche hatten 2016 laut dem EASO einen Antrag auf Schutz gestellt.
"Druck auf Außengrenzen" bleibt stark
Im vergangenen Jahr hätten die insgesamt 32 europäischen Länder - die 28 EU-Staaten plus Norwegen, Schweiz, Liechtenstein und Island - vor allem die große Zahl der 2015 angekommenen Menschen registrieren und ihre Anträge bearbeiten müssen, erläuterte das EASO. Trotz des Rückgangs der Ankünfte im vergangenen Jahr sei "der Druck auf die Außengrenzen" hoch geblieben.
Das EASO unterstützt die Mitgliedstaaten bei Asylverfahren und entsendet Experten in Länder, die Unterstützung bei der Bearbeitung von entsprechenden Anträgen benötigen - wie etwa Italien und Griechenland.
sti/kle (epd, kna)