Zaha Hadid - Architektin mit Visionen
30. Oktober 2015Gewiss ist Zaha Hadid die Diva unter den Baumeistern. Nicht nur, dass sie die Männerdomäne der Architekten aufmischte – um die Entwürfe der Stararchitektin reißen sich Bauherren in aller Welt, private wie öffentliche. Und wer das nötige Geld aufbringt, kann sie sogar realisieren. In China gelang das mit der Galaxy Soho in Peking, einem futuristische anmutenden Wohn- und Geschäftskomplex, oder in Hongkong, wo sie für die Technische Hochschule das "Jockey Club Innovation Tower" baute. In Aserbaidschans Hauptstadt Baku errichtete sie das "Heydar Aliyev Cultural Centre".
Die Entwürfe haben eins gemeinsam – sind sind geprägt von Eleganz, Schwung und fließender Leichtigkeit . Ihr bevorzugter Werkstoff ist Beton. So stehen Form und Material bei vielen ihrer Gebäude im spannungsreichen Gegensatz. Wohl das hat Zaha Hadid zum Durchbruch verholfen. Und der fand 1993 in Deutschland statt: Für die Betriebsfeuerwehr des badischen Designmöbelherstellers Vitra baute Hadid die "Firestation". Ihr verpasste die Baukünstlerin eine bizarre Strenge. Vor allem aber bewies sie – zur Überraschung der Fachwelt – die Baubarkeit ihrer visionären Entwürfe.
Nobelpreis der Architekten für Zaha Hadid
Darauf setzte – zu Recht – auch der Autohersteller BMW, als er einen Hadid-Entwurf für das Zentralgebäude seines Leipziger Werks auswählte. Der Bergsteiger Reinhold Messner ließ von der Britin sein Messner Mountain Museum in die Gipfel der Tiroler Bergwelt setzen. Er nannte das Projekt seinen "15. Achttausender". Die Zusammenarbeit mit Zaha Hadid gilt als schwierig, zeitraubend und kostspielig. Doch Hadids Erfolgsbiographie spricht für sich: Als erste Frau erhielt sie 2004 den "Nobel-Preis" der Architekten, den Pritzker Preis. Im Jahre 2009 wurde ihr der hochdotierte Praemium Imperiale verliehen. Hadid lebt und arbeitet heute in London. An diesem Samstag (31.10.2015) ist sie 65 Jahre alt geworden.