Irische Architektinnen erhalten Pritzer-Preis
3. März 20201978 hatten die beiden Architektinnen ihr gemeinsames Büro Grafton Architects in Dublin gegründet. Das Büro fokussierte sich in den folgenden Jahrzehnten vor allem auf den Entwurf und Bau von Bildungseinrichtungen, von denen viele in Irland stehen, andere in Italien, Frankreich oder Peru. 2018 kuratierten Farrell und McNamara die Architektur-Biennale in Venedig.
Die achtköpfige Pritzker-Jury würdigte neben der Stärke ihrer Architektur den "tiefen Respekt für Kultur und Kontext" sowie ihren Glauben an die Zusammenarbeit: "Ohne große oder leichtfertige Gesten haben sie es geschafft, Gebäude zu kreieren, die eine monumentale institutionelle Präsenz darstellen, aber dennoch in Zonen unterteilt und so detailliert sind, dass intimere Räume entstehen, die eine Gemeinschaft innerhalb des Gebäudes schaffen."
"Architektur ist für mich ein Rahmen für das menschliche Leben", sagte Shelley McNamara. Für Yvonne Farrell werden Gebäude "zu riesigen emotionalen Uhren", auf denen man den Lauf der Zeit ablesen und fühlen könne.
Zuvor nur zwei Preisträgerinnen
Der mit 100.000 Dollar dotierte Pritzker-Preis gilt als wichtigste Ehrung in der Architektur und wird seit 1979 verliehen. Vor Farrell und McNamara zählten bislang nur zwei Frauen zu den Geehrten, die Japanerin Kazuyo Sejima im Jahr 2010 und die Spanierin Carme Pigem Barceló 2017.
Im vergangenen Jahr gewann der Japaner Arata Isozaki den Pritzker-Preis, frühere Preisträger waren unter anderem Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Frank Gehry und Sir Norman Foster.
tl/nf (dpa/pritzkerprize.com)