Wort des Jahres 2021: "Wellenbrecher"
3. Dezember 2021Jeweils kurz vor Jahresende wählt eine Jury aus mehreren hundert Vorschlägen zehn aus und bringt sie in eine Rangliste. Sieben davon befassten sich diesmal mit der Pandemie. Auf Platz 1 hat es in diesem Jahr der "Wellenbrecher" geschafft. Wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag (3.12.2021) mitteilte, werden damit Maßnahmen bezeichnet, um die vierte Corona-Welle zu brechen. "Es stand unter anderem für 'Maßnahmen gegen Covid-19', für den 'Zeitraum, in dem solche Maßnahmen gelten sollen', und auch für eine 'Person, die sich nach ihnen richtet' ('Werden Sie zum Wellenbrecher!'), heißt es auf der GfdS-Seite.
Auf Platz 2 folgt "SolidAHRität" als Ausdruck der Hilfsbereitschaft für die von der Flutkatastrophe betroffene Region an der Ahr. Auf den dritten Platz kommt die Wortkreuzung "Pflexit", die den Pflegenotstand beschreibt. Das nach dem Vorbild von Grexit, Brexit, Polexit usw. gebildete Wort "Pflexit" leitet sich von Pflege und Exit ab. Die Wortschöpfung hat einen ernsten Hintergrund: "Immer öfter verlassen Pflegekräfte, meist wegen harter Arbeitsbedingungen und/oder schlechter Bezahlung, ihren Beruf. Der Pflegeausstieg könnte zu einem ernsten gesellschaftlichen Problem werden", steht auf der Internetseite der Gesellschaft.
Unter den ersten zehn Begriffen landeten außerdem die "Impfpflicht", "Ampelparteien", "Lockdown-Kinder", "Booster", "freitesten", "Triell" und "fünf nach zwölf".
Spiegel der Gesellschaft
Das Wort des Jahres will den sprachlichen Nerv der vergangenen z wölf Monate treffen. Erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden einen Begriff, der das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres in besonderer Weise geprägt hat. Es geht dabei nicht um die Häufigkeit eines Wortes, sondern vielmehr um seine Bedeutsamkeit.
rbr/suc (kna, dpa)