Wolfsburgerinnen träumen vom Tripel
22. Mai 2013"Lyon ist der haushohe Favorit. Aber das ist vielleicht gar nicht schlecht für unsere Köpfe", sagt Conny Pohlers, Torjägerin des frischgebackenen Meisters und Pokalsiegers VfL Wolfsburg. Mit einem Sieg im Champions-League-Finale an diesem Donnerstag (Anstoß 20.30 MESZ) im Stadion an der Stamford Bridge könnten die Wolfsburgerinnen den dritten Titel innerhalb von elf Tagen gewinnen. Doch der Gegner hat es in sich. Olympique Lyon ist nicht nur Titelverteidiger, sondern hat seit 118 Pflichtspielen nicht mehr verloren. Zum dritten Mal in Serie treffen die Französinnen im Endspiel der europäischen Königsklasse auf eine deutsche Mannschaft. 2011 setzte sich Lyon gegen Turbine Potsdam mit 2:0 durch, 2012 gegen den 1. FFC Frankfurt ebenfalls mit 2:0.
Ohne Druck die Kür?
"Natürlich ist Lyon unglaublich beeindruckend", räumt Trainer Ralf Kellermann ein. "Ich bin dennoch sicher, dass wir im Finale unseren besten Fußball zeigen werden. Wenn wir einen guten Tag haben und hochkonzentriert sind, haben wir eine realistische Chance, Lyon zu schlagen." Kellermann muss auf die gesperrten Spielerinnen Viola Odebracth, Verena Faißt und Selina Wagner verzichten. "Im Champions-League-Finale haben wir keinen Druck mehr", sagt Kapitänin Nadine Kessler. Und Stürmerin Anna Blässe verspricht: "Jetzt kommt die Kür."
Lyons Trainer mahnt zur Wachsamkeit
Bundestrainerin Silvia Neid drückt den Wolfsburgerinnen die Daumen, sieht die Französinnen aber eindeutig als Favoritinnen. "Wenn Lyon einen guten Tag hat, ist Wolfsburg auf Augenhöhe", meint Neid. "Wenn Lyon einen sehr guten Tag hat, wird es schwer." Das französische Team sei gespickt mit Weltklasse-Spielerinnen. Lyons Trainer Patrice Lair hat seiner Mannschaft dennoch eingeimpft, den Gegner nicht zu unterschätzen: "Wolfsburg spielt in einem starken Kollektiv. Wir müssen wachsam sein." Die bisherigen deutschen Champions-League-Sieger bei den Frauen, Turbine Postdam, der FCR Duisburg und der 1. FFC Frankfurt, holten jeweils in ihrer Premieren-Saison den Titel. Das könnte ein gutes Omen für die Wolfsburgerinnen sein, die gleich im ersten Champions-League-Anlauf das Finale erreichten.
sn/jw (sid, dpa)