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Wolfgang Ketterle

9. Oktober 2001
https://p.dw.com/p/1E66

Mit gerade 43 Jahren ist der deutsche Physiker Wolfgang Ketterle einer der jüngsten Nobelpreisträger der Geschichte. Sein Aufstieg gilt als "kometenhaft". Der am 21. Oktober 1957 geborene Physiker hatte sein Studium und erste Forschungsarbeiten in München, Heidelberg und wieder München absolviert. Er legte sein Diplom 1982 an der Technischen Universität München ab. Mit 33 Jahren wechselte er an die amerikanische Elite-Universität MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Cambridge bei Boston. Binnen kurzer Zeit wurde er vom "assistant professor" zum Inhaber eines der begehrten Stiftungslehrstühle – "an allen amerikanischen Kollegen vorbei", sagt Ketterles ehemaliger Doktorvater, Professor Herbert Walther vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik. An diesem Institut hatte Ketterle 1986 seine Doktorarbeit mit der Bestnote "summa cum laude" abgeschlossen. Die deutsche Max-Planck-Gesellschaft versuchte Ketterle mit dem Angebot eines Direktorenpostens wieder nach Deutschland zurückholen wollte, doch Ketterle lehnte ab.
Ketterle hat bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen bekommen, darunter im Jahr 2000 die Benjamin Franklin-Medaille für Physik. Er gilt als ebenso kompetent wie freundlich. Ein Genie sei Wolfgang Ketterle nicht gewesen, sagt der Vater Manfred. "Er ist immer ein normaler Mensch geblieben." Der Sohn habe sich seit frühester Kindheit für Physik interessiert und sei ein sehr guter Schüler in allen Fächern gewesen, erzählt der Vater.