WM 2014: Bilder des Tages

Bereits vor dem Anpfiff des Achtelfinales zwischen Brasilien und Chile gibt es das erste Duell im Estádio Mineirão von Belo Horizonte: Mannschaften und 58.000 Fans schmettern auch nach dem Verstummen der Musik lauthals ihre jeweilige Landeshymne und quittieren die des Gegners mit einem gellenden Pfeifkonzert.

In einem munteren Spiel kommen beide Mannschaften zu Chancen. Chile steht defensiv sehr diszipliniert, Brasilien verbreitet anfangs besonders über Superstar Neymar immer wieder Gefahr vor dem Tor. Nach einer Ecke geht die Seleção in der 18. Minute in Führung. Innenverteidiger Luiz (Foto) lässt sich bejubeln, aber auch Abwehrmann Jara war dran.

Doch ein individueller Fehler bringt Chile zurück ins Spiel: Hulk verliert ungeschickt den Ball, Sánchez (l.) prescht vor und netzt aus 13 Metern ein. Der 1:1-Ausgleich in der 32. Minute. Kann der Außenseiter dem Favoriten tatsächlich ein Bein stellen?

Je länger die Partie dauert, desto nervöser werden die Gastgeber. Immer wieder fordern die Spieler ihre Fans in Belo Horizonte auf, sie vehementer zu unterstützen. Trotz einiger guter Chancen auf beiden Seiten heißt es nach Ende der regulären Spielzeit weiter 1:1. Schiedsrichter Webb schickt die Mannschaften in die Verlängerung.

Beide Mannschaften sind mittlerweile zu erschöpft, um spielerisch noch zu glänzen - aber sie kämpfen leidenschaftlich. Chile verteidigt nur noch, die Seleção rennt weiter an. In der letzten Minute stockt den brasilianischen Fans kurz der Atem: Lattenkracher von Chile! Auch nach 120 Minuten steht es immer noch 1:1, das bedeutet: Elfmeterschießen!

Die Spannung ist kaum zu ertragen, die Spieler sind sichtlich nervös. Brasiliens Torhüter César (Foto) pariert die ersten beiden Elfmeter der Chilenen. Aber auch die Brasilianer Willian und Hulk patzen! Nachdem Neymar als letzter Schütze Brasiliens getroffen hat, muss Jara den letzten Elfmeter verwandeln, um Chile im Spiel zu halten: Er läuft an - und scheitert am Pfosten!

Das ganze Estádio Mineirão erbebt vor Jubel, Trainer Scolari (l.) muss Neymar (r.) trösten, der vor Erleichterung weinend zusammengebrochen ist. Brasilien steht im Viertelfinale!

Vor dem Achtelfinale Uruguay gegen Kolumbien gibt es nur ein Thema: Die lange Strafe für den uruguayischen Starstürmer Suárez nach seiner Beißattacke. Während der empörte Trainer Tabárez eine Trotzreaktion der Mannschaft fordert, entwickeln die Fans im Maracanã von Rio de Janeiro gemeinsamen Galgenhumor.

Ohne die verletzten oder suspendierten Megastars Falcao und Suárez scheint bei beiden Teams offensiv wenig zu gehen. Doch auf Seiten Kolumbiens wird James in der 28. Minute zum entscheidenden Mann: Gut 20 Meter vor dem Tor nimmt er einen Pass mit der Brust an und hämmert den Ball volley unter die Latte. Ein Traumtor!

Und eben dieser James kommt auch hellwach wieder aus der Kabine: Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff ist er es erneut, der eine Kopfballvorlage von Cuadrado über die Linie schiebt. Es ist sein fünftes Tor dieser WM – momentaner Spitzenwert!

Durch einen Doppelwechsel von Trainer Tabárez wird Uruguay offensiv wieder etwas stärker, große Torgefahr strahlen Cavani (l.) und seine Kollegen allerdings immer noch nicht aus. Der Südamerikameister enttäuscht.

Kolumbien setzt seinen torreichen Lauf fort und schaltet Uruguay dank des Doppelpacks von James mit einem 2:0 aus. Der Viertelfinalgegner ist eine harte Nuss: Gastgeber Brasilien.