Wirtschaft gibt OK für WM-Kampagne
1. März 2005Montagabend (28.2.2005) fand in Berlin die abschließende Präsentation des Werbekonzepts für die geplante Imagekampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 statt. Zu dem Treffen beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kamen neben Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und dem BDI-Vizepräsidenten Michael Rogowski die Marketing- und Kommunikationschefs von mehr als einem Dutzend Unternehmen zusammen.
Ziel der ab April startenden Kampagne unter dem Motto "Land der Ideen" ist es, mit der Fußball-WM vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 Standort-Werbung für Deutschland zu betreiben. Zehn Millionen Euro wollen die Firmen bereit stellen. Weitere zehn Millionen Euro sollen vom Bund fließen. Als Mindestbeitrag sollen die beteiligten Unternehmen jeweils 100.000 Euro beisteuern.
"Deutschland - Land der Ideen"
"Die Wirtschaft wird mindestens zehn Millionen geben, wenn nicht noch mehr. Das Ganze wird ein großes Rad", sagte Rogowski. Zahlen oder womöglich die Namen der beteiligten Firmen wollte er allerdings nicht bekannt geben: "In zwei, drei Wochen werden die Pakete mit den Firmen geschnürt. Dann wissen wir mehr."
Auch Bundesinnenminister Otto Schily zeigte sich von der Unterstützung der Wirtschaft erfreut. "Ich bin froh, dass wir uns heute auf die Kampagne "Deutschland - Land der Ideen" verständigen konnten. Wir wollen diese Wortmarke im In- und Ausland bestens präsentieren", sagte Schily. Träger der Kampagne wird der "FC-Deutschland-06" sein, "eine Gruppe verantwortungsvoller Menschen", wie Schily meinte.
Typische Postkartenmotive
Insgesamt werden drei Agenturen mit verschiedenen Aktionen an dieser Initiative beteiligt sein. Die Federführung fiel der Berliner Agentur Scholz & Friends zu. Geplant sind zwei Meter hohe Skulpturen, die vor typischen Postkartenmotiven in Deutschland, wie dem Brandenburger Tor, aufgestellt werden sollen.
Geschäftsführer der Kampagne ist Mike de Vries, der bereits für die Leipziger Bewerbungs-GmbH für die Olympischen Spiele gearbeitet hat. Dazu soll ein Beirat gegründet werden, dem neben Schily vier weitere Personen angehören. Außerdem fungiert ein Kuratorium mit 12 bis 24 Personen, das die verschiedenen Gruppen wie Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Politik zu Gunsten dieser Kampagne zusammenführen soll.
In der vergangenen Woche hatten sich Wirtschaft und Bundesregierung grundsätzlich auf eine gemeinsame Kampagne für die Fußball-Weltmeisterschaft verständigt. Teile der Wirtschaft hatten den von der Bundesregierung favorisierten Titel "1.FC Deutschland 06" mit dem Verweis auf parteipolitische Beeinflussung abgelehnt. Michael Rogowski gelang es, Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherren in die Kampagne einzubinden und somit auch Kritiker zu überzeugen, die die Neutralität der Initiative nicht gewahrt sahen.