Wirrwarr um Corona-Maßnahmen
Die vierte Corona-Welle hat Deutschland fest im Griff. Zusätzlich sorgt die neue Virus-Variante Omikron für weitere Verunsicherung. Die Behörden im Land reagieren jedoch uneinheitlich.
Wieler warnte frühzeitig und rät weiterhin zur Impfung
Der Chef des Robert Koch Instituts warnt bereits seit Wochen und fordert Kontaktbeschränkungen. Angesichts der neuen Virusvariante Omikron ruft er dazu auf sich impfen zu lassen: "Alle Menschen, die sich impfen lassen, fangen nicht bei null an, wenn sie sich mit einer neuen Variante infiziert haben" - "Die Ungeimpften sind nach wie vor diejenigen, die am meisten zum Infektionsgeschehen beitragen."
Volle Stadien in Nordrhein-Westfalen
Angesichts weiter steigender Infektionszahlen dürften die Bilder von vollen Stadien in der Fußball-Bundesliga bei vielen für Kopfschütteln gesorgt haben. So hatte das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach am Samstag (27.11.) vor 50.000 Zuschauern stattgefunden...
Leere Ränge in Leipzig
…während die Ränge in Leipzig (28.11.) leer blieben. Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, erklärte dazu, es sei "ganz schwer zu verstehen", wenn einerseits 50.000 Menschen in einem Stadion zusammenkommen, während andernorts Weihnachtsmärkte geschlossen werden. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, diese Ungleichheit zwischen den Bundesländern sei "ausgesprochen unbefriedigend".
Eröffnet und am nächsten Tag wieder geschlossen - der Weihnachtsmarkt in Erfurt
Uneinheitlich sind auch die Behördenentscheidungen zu den Weihnachtsmärkten: Trotz Eingangsschleusen, Maskenpflicht und Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, wurden viele Weihnachtsmärkte, wie hier in Erfurt, am Ende doch abgesagt. "Das kapieren wir nicht", sagte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Mit Hygienekonzept - der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz in Berlin
Zwar dürfen einige Weihnachtsmärkte mit Hygieneauflagen stattfinden, aber die Sorge vor einer kurzfristigen Absage ist groß unter den Schaustellern - denn sie würden dann einen Großteil ihres Jahresumsatzes verlieren. In diesen Fällen benötige es mindestens "wie im vergangenen Jahr eine November- und Dezemberhilfe. Sonst stehen viele Schausteller vor dem Aus", erklärte Albert Ritter weiter.
Weiterhin starker Andrang auf die Testzentren
Nachdem die kostenlosen Bürgertests Mitte Oktober ausgelaufen waren, sind sie nach nur einem Monat durch eine Verordnung des geschäftsführenden Gesundheitsministers Jens Spahn, aufgrund der sich zuspitzenden Lage, wieder eingeführt worden. Seitdem herrscht, wie hier am Duisburger Hauptbahnhof, eine verstärkte Nachfrage. Grund hierfür dürfte auch die Ausweitung der 3G-Regel am Arbeitsplatz sein.
Immerhin: Impfkampagne beschleunigt sich
Eine positive Nachricht gibt es: So hat die Impfkampagne in Deutschland am Wochenende deutlich Fahrt aufgenommen: Samstag und Sonntag registrierte das Robert-Koch-Institut mehr als 660.000 Corona-Impfungen. Am Sonntag wurden danach 152.673 Personen geimpft. An den vorangehenden Sonntagen waren es nur 91.000. Hier zu sehen: Impfwillige vor dem Impfzentrum der Stadt München im Rathaus, Marienplatz.