Winter 2022/23: Skiurlaub im Grünen
Schmalen Kunstschneepisten zeichnen bizarre Bilder in die Alpen: Milde Temperaturen machen Europas Skigebieten zu schaffen. Mancherorts hofft man noch, woanders hat man auf Sommerbetrieb gewechselt.
Ein schmaler Streifen Glück
Während sich viele über eine Silvesterfeier im Pullover freuten, setzt das milde Wetter den Skiregionen zu. Besonders Skigebiete unter 1500 Metern kämpfen mit den ungünstigen Schneebedingungen. In diesem Skigebiet bei Lenggries in Bayern ist außer diesem Schlepplift nur die benachbarte Gondel in Betrieb. Beide führen zu der einzigen der 21 Pisten, die derzeit geöffnet sind.
Geschlossen wegen schlechter Witterung
Der Skilift am Rabenkopf in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen in Bayern ist Anfang 2023 gar nicht erst in Betrieb. Die mickrigen Schneereste lassen keine Abfahrt zu. Die schlechten Bedingungen in den niedrigen Lagen treiben die Touristen in die höher gelegenen Skigebiete, in denen es nun oftmals sehr voll ist.
Spurhalten nicht nur am Lift!
Die engen Kunstschneepisten wie hier im österreichischen Seefeld beschränken den Abfahrtsspaß und verlangen den Skifahrern erhöhte Disziplin und Aufmerksamkeit ab. Österreich beklagt bereits zwölf Tote in dieser Saison, die sich auf die schneearmen Bedingungen zurückführen lassen. Wer von der ohnehin engen Piste abkommt, landet vielerorts im Schotter.
Zu warm für Schneekanonen
Selbst von Kunstschnee können die Wintersportler hier am Hochficht auf der Grenze zwischen Österreich und Tschechien nur träumen. Bei Temperaturen um zehn Grad lässt sich Schnee auch nicht mit Schneekanonen "herbeigezaubert". An der gesamten Alpennordseite verspricht der Wetterausblick vorerst keinen Schneefall unter 1500 Metern.
Abfahrt im Regen
Durch den Regen und über ausgedünnten Kunstschnee kämpft sich dieser Skifahrer von der Schweizer Riggialp gen Tal. In der Schweiz stehen laut dem Portal "Skiresort" 464 von 1283 Skiliften still. Im Skigebiet Sattel-Hochstuckli in der Zentralschweiz hat den Skibetrieb komplett eingestellt und die Sommerrodelbahn in Betrieb genommen.
Aufstieg statt Abfahrt
Auch viele französische Skigebiete - in Alpen und Pyrenäen - kämpfen mit der warmen Witterung. Angesichts der schneeleeren Pisten im Gebiet Le Semnoz in den nördlichen französischen Alpen hat sich dieses Paar offenbar - jahreszeituntypisch - zu einer Bergwanderung entschlossen.
Nur eine Ausnahmesaison?
Ob dieser traurige Wintersportler auf bessere Zeiten hofft? Eine Studie des Deutschen Alpenvereins war bereits 2013 zu dem Ergebnis gekommen, dass langfristig nur drei Skigebiete in den deutschen Alpen überleben werden. Dabei waren die gestiegenen Energiekosten für die Kunstschneeproduktion noch gar nicht berücksichtigt.