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Einsamer Höhenflug vorbei

4. Juni 2007

Der Drache kommt erneut ins Straucheln: Chinas Börsen haben durch Panikverkäufe wieder schwere Kursverluste erlitten. Mehr als acht Prozent verlor Schanghai und sorgte für den schwersten Absturz seit Ende Februar.

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Skyline von Shanghai
Wolken über dem WirtschaftshimmelBild: picture alliance / dpa

Der Abschwung am Montag (4.6. 2007) fiel noch stärker aus als die Verluste in der vergangenen Woche. Der erneute Kurssturz wurde offenbar durch Panikverkäufe verunsicherter Anleger angetrieben, die mit weiteren Schritten der Regierung zur Abkühlung der Aktienmärkte rechnen.

Der Shanghai Composite Index schloss um 8,26 Prozent niedriger bei 3670,40 Punkten. Der Shenzhen Composite Index der kleineren Börse in Chinas Süden verlor 7,86 Prozent und schloss bei 1039,90 Punkten. Unter anderem befürchten die Investoren die Einführung einer Kapitalertragssteuer. In der vergangenen Woche hatte das Finanzministerium die Anhebung einer Aktiensteuer verkündet. Daraufhin war der Schanghaier Leitindex am Mittwoch um fast sieben Prozent gefallen.

Warnung vor der Blase

Ökonomen warnen seit längerem vor der Bildung einer Spekulationsblase an Chinas Wertpapiermärkten. Im vergangenen Jahr hatte die Börse in Schanghai, der wichtigste Handelsplatz auf dem Festland, 130 Prozent zugelegt. Auch in diesem Jahr erreichten die Aktienkurse fast täglich Höchststände. Der Leitindex war bereits um mehr als 60 Prozent geklettert. Die Regierung versucht deshalb, den boomenden Börsenmarkt abzukühlen. Der erneute Einbruch wird von einigen Analysten daher auch als notwendige Korrektur gewertet.

Einige Anleger hatten in der vergangenen Woche allerdings erbost auf die plötzliche Steuererhöhung reagiert. Die Pekinger Regierung hatte überraschend eine Verdreifachung der Steuer auf Aktiengeschäfte beschlossen, mit der sie den heiß gelaufenen Handel abkühlen will. In China haben seit vergangenem Jahr besonders viele Kleinanleger ihre Ersparnisse in Wertpapieren angelegt. An den Börsen wurden vergangene Woche erstmals 100 Millionen Aktiendepots gezählt.

Die weltweiten Börsen hatten sich vergangene Woche weitgehend unbeeindruckt vom chinesischen Aktieneinbruch gezeigt. (vem)